Exkursionen sind wichtiger Bestandteil an der Hochschule Biberach. Sie ergänzen das theoretisch Gelernte, bringen Studierende mit Unternehmen in Kontakt und öffnen deren Sichtweise auf das spätere Berufsleben. Dabei finden sowohl längere Exkursionen ins Ausland aber auch kürze Exkursionen innerhalb Deutschlands statt. Die Masterstudierenden des Studiengangs Engineering Management und Projektemanagement Bau waren zuletzt in Hamburg unterwegs. Dort stand neben dem Besuch der Elbphilharmonie und dem Erkunden von Hamburg der Besuch bei TenneT in Glückstadt und der Schleuse in Brunsbüttel auf dem Programm. Organisiert wurde das Ganze von dem Projektsteuerungsbüro INP. Ein weltweit operierendes Unternehmen im Bereich des internationalen Kraftwerks- und Großanlagenbaus sowie der Energiewirtschaft.
Die Studierenden wurden von der Ingenieursgesellschaft INP eingeladen, um eines der größten Infrastrukturprojekte in Deutschland kennenzulernen. Georg Jester, Geschäftsführer INP, stellte den Studierenden das Unternehmen vor und informierte sie über das Projekt „SüdLink“. SüdLink ist derzeit das wohl größte Infrastrukturprojekt in Deutschland. Es handelt sich dabei um die Verlegung der etwa 700 km langen Stromtrasse. Diese soll von Norden durch nahezu ganz
Deutschland, bis nach Bayern und Baden-Württemberg, zumeist als Erdkabel verlegt werden. Hierbei wird das sogenannte HGÜ Verfahren angewandt, bei dem Gleichstrom in hohen Wattzahlen durch die Leitung geschickt wird, um möglichst geringe Verluste zu erzielen. Die angehenden ProjektmanagerInnen bekamen zudem einen Einblick, welcher Organisations- und Arbeitsaufwand hinter solch einem Großprojekt steckt: Genehmigungshürden, Vermessungsstandards
und die vereinheitlichte Darstellung der geplanten Trassenführung. Besonderes Augenmerk wurde dann im zweiten Teil des Vortrags auf die technische Umsetzung der Elbquerung gelegt, welche knapp ein Zehntel der Gesamtkosten des Projektes ausmacht.
Foto: Dieser Projektabschnitt wurde anhand eines Modells anschaulich präsentiert. "Durch das Modell haben wir ein besseres Verständnis dafür bekommen, wie die Leitungen durch einen Tunnel unter der Elbe, verlegt werden sollen und welche Herausforderungen eine solch unterirdische Elbquerung mit sich bringt", so die Studierenden.
Zusätzlich bekamen die Studierenden eine technische Führung bei der Schleuse in Brunsbüttel - sie besteht aus vier Kammern und ist die größte Anlage in
Deutschland. Sie stellt die Schnittstelle zwischen dem rund 99 km langen Nord-Ostsee-Kanal mit der Elbe dar. Derzeit wird eine 5. Kammer gebaut, die nötig ist, um die zwei großen Schleusenkammern zu sanieren und den aufkommenden Verkehrsstrom aufrecht zu erhalten. Die Sanierung wird voraussichtlich noch 6-8 Jahre dauern.
Gruppenbild von den Studierenden bei der Exkursion in Hamburg.