Vor 25 Jahren – zum Wintersemester 1998/99 startete – an der Hochschule Biberach (HBC) das Studium Gebäudeklimatik, heute bekannt unter der Bezeichnung Energie-Ingenieurwesen. Anlässlich dieses Jubiläums stellen wir in den kommenden Monaten Absolvent*innen und ihre Motivationen, Erfahrungen und Erfolge vor.

Matthias Chavillier, 41 Jahre, stellvertretender Leiter des Staatlichen Hochbauamtes Schwäbisch Hall

Mann im Porträt vor grün-gelbem Hintergrund
Mann im Porträt vor grün-gelbem Hintergrund

Welches Studium haben Sie an der HBC absolviert und in welchem zeitlichen Rahmen?

Nach meiner handwerklichen Ausbildung zum Zimmerer habe ich 2005 das Studium Gebäudeklimatik an der HBC begonnen. 2011 habe ich das Studium mit dem Master of Science abgeschlossen.

Wie lauten Ihre beruflichen Stationen und in welcher Funktion sind Sie aktuell tätig?

Nach dem Studium habe ich mich für ein 2-jähriges Baureferendariat bei der Staatlichen Vermögens- und Hochbauverwaltung des Landes Baden-Württemberg entschieden. Das Referendariat in der Fachrichtung Maschinenwesen und Elektrotechnik ermöglichte mir als Regierungsbaumeister eine Laufbahn im höheren bautechnischen Verwaltungsdienst. Nach mehreren Stationen in der Staatlichen Vermögens- und Hochbauverwaltung beim Landesbetrieb Bundesbau Baden-Württemberg arbeite ich mittlerweile beim dortigen Staatlichen Hochbauamt in Schwäbisch Hall. Heute bin ich stellvertretender Leiter des Amtes sowie Leiter der Abteilung Technische Gebäudeausrüstung.

Welchen Beitrag leisten Sie in Ihrem Job für das Gelingen der Energiewende?

Die Realisierung von klimaneutralen Bundesgebäuden ist neben der Sicherstellung der Funktionsfähigkeit unserer Bundeseinrichtungen in Baden-Württemberg eine unserer wichtigsten Aufgaben. Eine aktuell große und für meinen Fachbereich besonders interessante Herausforderung ist die Erreichung der Klimaneutralität des Gebäudebestandes der Bundesliegenschaften bis zum Jahr 2045. Dieses Ziel lässt sich nur mit einer ganzheitlichen, integralen Planung erreichen: durch die Symbiose von Gebäude und Technischer Ausrüstung unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten und einer zielgerichteten Bedarfsdeckung.

Was steht dabei im Fokus?

Ganz klar, die Anwendung: Die Lösung muss auch im Betrieb resistent und bedienbar sein, damit die neuen baulichen Anlagen auch von den Nutzerinnen und Nutzern ‚angenommen‘ werden. Wir verstehen uns dabei als moderne und innovative Bauverwaltung. Wir können ähnlich wie bei einem großen Ingenieurbüro bei unserer täglichen Arbeit auf die Expertise aus dem eigenen Team, welches aus den Bereichen Architektur, Versorgungstechnik, Elektrotechnik, Bauingenieurwesen, Landschaftsarchitektur etc. besteht, zurückgreifen. Dies ist ein absoluter Mehrwert, den ich sehr schätze und welcher uns beim Gelingen der Energiewende auch hilft.

Was raten Sie jungen Menschen, die sich für ein Ingenieurstudium interessieren?

Seid offen, interessiert euch! Und gebt euch nicht gleich mit der vermeintlich erst besten Lösung zufrieden, es gibt oft noch bessere Lösungen! Reflektiert euer Handeln kontinuierlich, lernt niemals aus. Und habt vor allem Spaß bei der Arbeit!

Bitte ergänzen Sie: „Mein Studium an der HBC war...“

… für mich wegweisend für meinen beruflichen Werdegang und das absolut Richtige. Ich würde mich nochmal genau gleich entscheiden. Der sehr offene und auch fördernde Umgang miteinander innerhalb der Hochschule Biberach hat mir sehr gefallen. Das war sicherlich auch ein Grund, dass ich mein Studium so erfolgreich abschließen konnte.  

 Foto: Martin Duckek, Ulm