Kopf, Schaft, Fräser mit oder ohne Flügel, Gewinde, Spitze – schaut man sich eine handelsübliche Schraube einmal genauer an, so stellt man fest, dass dieser doch eigentlich so alltägliche und milliardenfach genutzte Gegenstand ein durchaus komplexes Gebilde mit zahlreichen variablen Komponenten darstellt. Um den Studierenden des 2. Mastersemesters Holzbau-Ingenieurwesen aufzuzeigen, worauf es bei Schraubverbindungen ankommt, besuchte Matthias Stangl, Alumnus der Hochschule Biberach, ehemaliger Mitarbeiter des Instituts für Holzbau und inzwischen im Technischen Vertrieb Holzbau bei der Würth-Gruppe tätig, die Vorlesung „Verbindungen im Holzbau“ von Studiendekan Prof. Dr.-Ing. Patrik Aondio.

Durch seine Erfahrung in der Betreuung zahlreicher Großkunden bei einem der bedeutendsten Schraubenhersteller weltweit, wusste Matthias Stangl Interessantes aus der Praxis und „von der Baustelle“ zu berichten. Nach einer allgemeinen Vorstellung der vielfältigen Würth-Dienstleistungen und Produktfelder wie z.B. die Bereiche Fassaden- und Bauphysik, Brand- und Schallschutzsysteme sowie Logistik und Planung, wurde der Schwerpunkt auf das eigentliche Thema des Workshops verlagert: Schraubverbindunglösungen. Anhand der sog. ASSY-Schraube – eine hauseigene Produktlinie, die das Unternehmen selbst als Innovationsschraube bezeichnet – erfuhren die Studierenden, in welcher Situationen welche Art von Schraube eingesetzt werden sollte, und konnten anschließend mit dem Akkuschrauber auch selbst aktiv sein: durch das Eindrehen von extra langen Holzbauschrauben konnten die Vorzüge von ASSY-Schraube samt speziell entwickeltem Bit getestet werden.  

Studierender mit Würth-Vertreter schraubt lange Schraube in Holz
Studierender mit Würth-Vertreter schraubt lange Schraube in Holz

Anschließend wurde es dann digital: Matthias Stangl erläuterte Anhand von praktischen Beispielen die Oberfläche und Anwendung der Würth-Bemessungssoftware, mit der sich von der Beschaffenheit des Verankerungsgrund bis hin zur auf die Verschraubung einwirkende Last sämtliche Faktoren einer (Holz-)Verbindung vorab simulieren und so die ideale Schraublösung ermitteln lässt. 

„Es hat mich sehr gefreut, dass sich die Adolf-Würth-Gruppe die Zeit nimmt, unseren Studierenden aktuelle Entwicklungen im Bereich Verbindungsmittel zu zeigen. Durch diesen wertvollen Input aus der Praxis sind unsere Master-Studierenden noch ein Stückchen näher am Puls der Zeit,“ resümiert Patrik Aondio den Workshop. „Thematisch hätte der Besuch gar nicht besser in den Vorlesungsplan passen können!“, waren sich auch die Studierenden einig.