Professor Dr. Raúl Fernando Ajmat lehrt an der Universidad Nacional de Tucumán (UNT), Argentinien, und hat einige Wochen an der Hochschule Biberach (HBC) unterrichtet. Seit mehr als 16 Jahren sind die beiden Institutionen eng miteinander verbunden, die Hochschulpartnerschaft schließt u.a. umfangreiche Austausche zwischen Lehrenden und Studierenden ein.

Ajmat ist Architekt und unterrichtet Klimagerechtes Bauen (Acondicionamiento Ambiental) an der Fakultät Architektur und Stadtplanung (Facultad de Arquitectura y Urbanismo). Parallel leitet er das Institut für Licht- und Umweltforschung (Instituto de Investigación en Luz, Ambiente y Visióndes) der Ingenieurfakultät der UNT. Er ist Experte für Tageslichtversorgung und Lichtwirkung, Gebäudeentwurf, Behaglichkeit und Energieeffizienz in Gebäuden sowie Gebäudesimulation. Die Landesregierung von Tucumán berät er hinsichtlich der Energieeffizienz von Gebäuden.

Bei einem Aufenthalt im vergangenen Jahr lernte der Biberacher Hochschullehrer Professor Dr. Martin H. Spitzner den argentinischen Kollegen und seine Arbeits- sowie Forschungsbereiche kennen. Nun ergab sich die Chance, den Experten für eine Gastprofessur nach Biberach einzuladen; gefördert wird diese Professor*innenmobiliät durch den Deutsch Akademischen Auslandsdienst.

Foto: Prof. Dr. Raúl Fernando Ajmat, Prof. Dr. Matthias Bahr und Prof. Dr. Martin H. Spitzner vor der Hochschule Biberach

Drei Männer stehend draußen
Drei Männer stehend draußen

Während seines Aufenthalts an der HBC übernahm Prof. Raúl Fernando Ajmat Vorlesungen und zeigte beispielsweise auf, wie in unterschiedlichen Klimazonen weltweit mit Gebäudeentwurf, Gebäudekonzeption und Gebäudeplanung hinsichtlich Behaglichkeit und Energieeffizienz umgegangen wird. In seine Lehreinheiten hat er studentische Übungen zum Dimensionieren und Bewerten der sommerlichen Behaglichkeit und Energieeffizienz in Gebäuden integriert. Rasch wurde deutlich, wie wichtig die individuelle Analyse des Standortklimas und des Gebäudeentwurfs für eine behagliche, energiesparende Atmosphäre im Gebäude sind. Die praktischen Übungen in kleinen Gruppen veranschaulichten die theoretischen Inhalte; die Ergebnisse präsentierten die Studierenden mit kurzen, englischsprachigen Referaten. Im weiteren Verlauf bilden die Studierenden bei Professor Spitzner dieselben „Übungsgebäude“ an den unterschiedlichen weltweiten Klimastandorten mithilfe eines Simulationsprogramms ab, und analysieren detailliert die thermische Behaglichkeit und Energieeffizienz der Übungsgebäude.

Während seines Aufenthalts in Biberach knüpfte Prof. Ajmat zahlreiche Kontakte, u.a. zur Fakultät Architektur und Energie-Ingenieurwesen der HBC. Gerade im Bereich Gebäudeklimatik und Gebäudetechnik finden sich viele Anknüpfungspunkte zwischen den binationalen Professor*innen, die in der Zukunft weiter ausgebaut werden sollen. Raúl Fernando Ajmat wird also sicherlich wiederkommen und den binationalen Austausch zwischen der UNT und der HBC bereichern.