


Die Hochschule Biberach erarbeitet zusammen mit den Unternehmen enerquinn und mondas sowie der Hochschule Ravensburg-Weingarten im Rahmen des Innovationswettbewerbs „Künstliche Intelligenz für kleine und mittelständische Unternehmen“ der Initiative Wirtschaft digital des Landes Baden-Württemberg eine KI-basierte (KI=Künstliche Intelligenz) Lösung zur Senkung von Wartungskosten, Effizienzsteigerung und Verlängerung der Lebensdauer von Blockheizkraftwerken (BHKW).
BHKWs sind besonders effiziente Anlagen - sie erzeugen sowohl Strom als auch Wärme. Aufgrund ihrer Effizienz und ihrer guten Regelbarkeit sind sie ein wichtiger Baustein der Energiewende bzw. zur Erreichung der Klimaschutzziele. Blockheizkraftwerke werden allerdings direkt am Energiebedarfsort installiert– beispielsweise in Hotels, Wohnsiedlungen oder Industriegebäuden. Dieser dezentrale Ansatz bringt einen erhöhten Wartungsbedarf und längere Anfahrtswege für Wartungen und Reparaturen mit sich.
Ramona Holland bearbeitet das Projekt unter der Leitung von Prof. Andreas Gerber, Professor für Bauphysik und Klimagerechtes Bauen, an der Hochschule Biberach. Gemeinsam mit Yannik Catalinac, der das Forschungsprojekt innerhalb der enerquinn GmbH leitet, erarbeitet sie am Teststand in Weingarten bei der Firma enerquinn ein KI-System, das in der Lage ist, mithilfe von Sensoren gewonnenene riesige Datenmengen zu analysieren, auszuwerten und definierten Störungsszenarien zuzuordnen.
Um dies zu ermöglichen, werden die häufigsten Fehler evaluiert, spezielle, passende Sensoren ausgewählt und im Test-BHKW eingebaut. Danach werden typische Störungen eingebaut, um fehlerrelevante Messdaten zu erzeugen. Das KI-System wird nun trainiert, die umfangreichen gewonnenen Messdaten zu analysieren, Normaldaten zu klassifizieren und Muster in Fehlern bzw. Abweichungen zu finden und als solche zu definieren. Diese Vorgehensweise lässt sich laut Prof. Gerber theoretisch auch auf andere motorgetriebene, wartungsintensive oder störungsanfällige Anlagen übertragen, bspw. Kälte- oder Wärmeanlagen.
Ramona Holland und Yannik Catalinac sind beide direkt nach dem Studium in das Forschungsprojekt eingestiegen. Für junge Studierende sehen sie in der Energiebranche großes Potenzial. "Es gibt viele Aufgaben in einem breiten Spektrum", so Holland. Auch Geschäftsführer der enerquinn GmbH, Stefan Oexle-Ewert, ist überzeugt, dass es im Bereich der Energiewende ein großes Betätigungsfeld gibt. "Es geht nicht nur darum, neue Technologie aufzubauen, sondern es ist ein Zusammenspiel von sehr vielen Technologien."
Die Hochschule Biberach bietet verschiedene Studiengänge im Energiebereich an, sowohl im Bachelor als auch im Master.