Es ist kurz vor 10 Uhr am Montagvormittag und für Emily Helmiß und Emilia Maier, beide 17 Jahre alt und Schülerinnen der Klasse 11 des St. Hildegard Gymnasiums in Ulm, beginnt die Woche nicht wie üblich mit ihren Klassenkamerad*innen der Leistungskurse Englisch, Mathe oder Geografie, sondern im Hörsaal PBT 2.03 am Campus Aspach der Hochschule Biberach. Denn: Sie beide gehören zu den Teilnehmenden des Schüler*innenstudiums, das die Fakultät Biotechnologie der Hochschule Biberach in diesem Sommersemester erstmals anbietet. Ganz regulär nehmen die Jugendlichen an der Vorlesung „Einführung in die Biotechnologie“ bei Prof. Dr. Jürgen Hannemann teil. Insgesamt umfasst das Angebot 12 Vorlesungen; am Ende steht noch eine Abschlussarbeit und wenn diese bestanden wird, erhalten die Schüler*innen ein Zertifikat mit Leistungspunkten, die sie – sollten sie sich nach der Schule für ein Studium der Biotechnologie an der HBC entscheiden – anrechnen lassen können. 

„Unsere Lehrerin für Biologie hat uns auf die Möglichkeit des Schnupperstudiums an der HBC aufmerksam gemacht. Und nachdem wir vor einiger Zeit schon den Campus der Uni Ulm besucht hatten, waren wir uns schnell einig, dass wir das gerne mal so richtig versuchen wollen“, erzählen die beiden, bevor sie in ihre mittlerweile fünfte ja passt Biotechnologie-Vorlesung entschwinden. Auch Einblicke in die generellen Abläufe an einer Hochschule zu erhalten und überprüfen zu können, ob die Biotechnologie tatsächlich ihr späteres Studienfach sein soll, sei eine Motivation für die Teilnahme gewesen.

Beide Schülerinnen im Foyer des Campus Aspach
Beide Schülerinnen im Foyer des Campus Aspach

Zugute kommt den beiden Schülerinnen aus Ulm und Blaubeuren  nicht nur, dass sie für das Schnupperstudium problemlos vom Unterricht freigestellt werden konnten, auch inhaltlich ging es in den ersten Vorlesungseinheiten zum Teil um bereits Bekanntes: „Mit Proteinen und Zellbiologie haben wir uns schon in Experimenten in der Schule befasst, aber in der Vorlesung an der HBC geht es mit der Funktionsweise von Bioreaktoren oder der Stammzellen- und Impfstoffforschung natürlich wesentlich mehr in die Tiefe“, erzählt Emily. Als weiteren Unterschied zwischen Schul- und Hochschulbetrieb beschreiben die beiden „die selbstständigere, etwas weniger persönliche Arbeitsweise ohne z.B. Arbeitsblätter, die ausgeteilt werden.“  Für die Zukunft wünschen sie sich in ihrem Schüler*innenstudium einen engeren Kontakt zu den „richtigen“ Studierenden: „So erhalten wir neben dem Fachwissen auch Einblicke in das Studium selbst“, ist Emilia überzeugt. 

Die Schüler*innen sind hochmotiviert und verfügen über erfreuliche Vorkenntnisse.

Prof. Dr.­­ Jürgen Hannemann, Studiendekan und Dozent beim Schüler*innenstudium

Zufrieden mit dem Modell und seinen jungen Teilnehmern zeigt sich auch Dozent und Studiendekan Prof. Dr.­­ Jürgen Hannemann: „Die Schüler*innen sind hochmotiviert und verfügen über erfreuliche Vorkenntnisse. Wir werden das Schüler*innenstudium weiter entwickeln und auch in den kommenden Semestern anbieten und freuen uns auf weitere Anmeldungen.“ Und für Emily und Emilia ist klar: Wenn sie im Herbst 2025 ihr Abitur erfolgreich abgeschlossen haben, steht ein Biotechnologie-Studium an der Hochschule Biberach auf jeden Fall ganz oben auf der Liste der Möglichkeiten.

Weitere Infos über Termine, Anmeldeverfahren und Kontakt zum Schüler*innenstudium gibt es hier