Vor 25 Jahren – zum Wintersemester 1998/99 startete – an der Hochschule Biberach (HBC) das Studium Gebäudeklimatik, heute bekannt unter der Bezeichnung Energie-Ingenieurwesen. Anlässlich dieses Jubiläums stellen wir in den kommenden Monaten Absolvent*innen und ihre Motivationen, Erfahrungen und Erfolge vor.

Thomas Booch, 47 Jahre, Leiter Wärmeservice & Energiedienstleistungen bei der TWS und Geschäftsführer der IQ-Gesellschaft in Ravensburg

Mann im Porträt vor grün-gelbem Hintergrund
Mann im Porträt vor grün-gelbem Hintergrund

Welches Studium haben Sie an der HBC absolviert und in welchem zeitlichen Rahmen?

Ich habe Im Diplom-Studiengang Gebäudetechnik/-klimatik der damaligen Fachhochschule Biberach studiert und 2007 abgeschlossen.

Wie lauten Ihre beruflichen Stationen und in welcher Funktion sind Sie aktuell tätig?

Noch mit den letzten Arbeiten zur Diplomarbeit habe ich bei einem Ingenieurbüro mit dem Schwerpunkt Pharmazeutische Industrie und Gesundheitswesen als Ingenieur begonnen. Hier durfte ich Energie- und Versorgungskonzepte erarbeiten und im Schwerpunkt der technischen Gebäudeausrüstung vom Sachbearbeiter bis zum Projektleiter unterschiedliche Maßnahmen begleiten. Nach rund vier Jahren hat mich eine spannende Aufgabe nach Ravensburg zu den Technischen Werken Schussental (TWS) geführt. Hier leite ich seither den Bereich der Wärmeversorgung und Energiedienstleistungen. Seit 2020 bin ich neben meiner Tätigkeit als leitender Angestellter bei der TWS, Geschäftsführer der Gesellschaft für Integrierte Quartierslösungen mbH

Welchen Beitrag leisten Sie in Ihrem Job für das Gelingen der Energiewende?

Zuerst habe ich mich ganz bewusst für meinen heutigen Arbeitgeber, die TWS, als nachhaltig ausgerichteter Energieversorger entschieden. Hier darf ich mit meinen Kolleg*innen vielfältige Maßnahmen im Sinne der Energiewende verantworten und vorantreiben. Im Grundsatz machen wir aus nachhaltigen Technologien, Produkte für Kunden, welche im Sinn der Energie- und vor allem Wärmewende notwendig sind.

Können Sie Beispiele nennen?     

Unsere Aufgaben sind tatsächlich sehr umfangreich. Wir realisieren zum Beispiel Contractinganlagen zur Effizienzsteigerung, entwickeln und realisieren Nah- und Fernwärmeanlagen, wir bauen neue Geschäftsfelder wie Photovoltaikanlagen als Pachtlösungen und Mieterstromanlagen auf und setzen energetisch konsequent klimaneutrale Quartiere mit Geothermie-Anlagen, Quartiersstromnetzen, Stromerzeugungs- und Speicheranlagen um. Kurzum: Wir begleiten die Transformation, entwickeln Strategien, passen Maßnahmen an – und setzen vor allem um!

Was raten Sie jungen Menschen, die sich für ein Ingenieurstudium interesseiern?

Unbedingt machen! Ich bin der Überzeugung, ein Ingenieurstudium als Grundlage und Eintrittskarte in das Berufsleben ist immer richtig. Nach dem Studium die Kenntnisse weiterentwickeln, anpassen und ggf. die Richtung ändern und dabei den Spaß nicht zu kurz kommen lassen. Meine heutige Tätigkeit hat „fast“ nichts mehr mit den Lerninhalten des Studiums zu tun. Jedoch durfte ich während des Studiums eine Arbeitsweise erlernen, die es mir ermöglicht, mit Herausforderungen umzugehen und Lösungen zu finden.  

Bitte ergänzen Sie: „Mein Studium an der HBC war…“

… viel! Vielfältige und spannende Herausforderungen. Viel Arbeit und viele tolle Menschen. Ich würde aus heutiger Sicht sicherlich Vieles in meinem Leben anders machen, aber zur HBC würde ich wieder kommen.