Ich hatte so viele Ideen und es war wichtig, dass mir jemand hilft, mich auf die zentralen Fragestellungen zu fokussieren

Luigi Paolo Ceci, Gründer von SUSTRAVIA über die Unterstützung, die er an der HBC erfahren hat

Über das Wiedersehen mit seinem ehemaligen Studenten freut sich Bahr sichtlich und seine Frage „Wie geht es Ihnen?“ beantwortet Ceci mit einem ehrlichen „Gründen ist super anstrengend“. Und schon sind die beiden Ingenieure mitten im Thema, sprechen über die Auf und Abs einer Gründung, über die wichtige Begleitung durch Professoren der Hochschule sowie durch die Biberacher Gründerinitiative. „Ich hatte so viele Ideen und es war wichtig, dass mir jemand hilft, mich auf die zentralen Fragestellungen zu fokussieren“, beschreibt Luigi Ceci die Herausforderung, die er zu Beginn unterschätzt hatte, wie er rückblickend erkennt. Prof. Dr.-Ing. Christof Gipperich (Projektmanagement, Infrastrukturprojekte, BIM) hatte das Startup anfangs intensiv betreut. 

Als Geschäftsidee kristallisierte sich schließlich die Klimafolgekosten von Bauvorhaben heraus. Mit SUSTRAVIA betrachtet Ceci mit seinem inzwischen 5-köpfigen Team die Treibhausgasbilanz von Straßenbauprojekten. Dafür hat er eine Webanwendung entwickelt, über die Ausschreibungen unter dem Aspekt des sogenannten Global Warming Potential konkret abgebildet werden können. Anhand der Bieterangaben berechnet die Software automatisiert den ökologischen Fußabdruck des Vorhabens. Dabei wird das Bauvorhaben bis zum Einbau betrachtet und Angaben zu Baustoffen, Materialmengen, Transporten und Zeitfenstern gemacht. „So können wir die Nachhaltigkeit eines Projekts mit präzisen Methoden bewerten und darstellen, ob das Vorhaben wirtschaftlich und nachhaltig sinnvoll ist“, so der Gründer und Geschäftsführer. „Die Ergebnisse kommen von der Webanwendung direkt beim Auftraggeber an“, erklärt der Gründer.

Diese Begeisterung macht uns aus und bedeutet mehr als eine fachliche Begleitung durchs Studium

Prof. Dr.-Ing. Matthias Bahr, Rektor der Hochschule Biberach

Ceci und sein Team haben bereits Ideen, wie sie das Thema angehen können, doch der Datenschutz mache noch Probleme, berichtet Luigi Ceci. Aber: „Es gibt immer eine Lösung“, ist sich der Gründer sicher. Neben seiner fachlichen Ausbildung sei es dieser Spirit, den er im Studium an der Hochschule Biberach erlebt und aufgesogen habe. „Die HBC verfolgt einen lösungsorientieren Ansatz, das hat mir geholfen, positiv und optimistisch zu bleiben“. Über dieses Feedback freut sich Matthias Bahr sehr: „Diese Begeisterung macht uns aus und bedeutet mehr als eine fachliche Begleitung durchs Studium“, so der Rektor.  Bahr aber will auch wissen, wie die HBC die Lehre gerade im Bereich Bauingenieurwesen und Projektmanagement noch attraktiver machen kann. Luigi Paolo Ceci blickt erneut auf seine Anfänge zurück und erzählt, wie er sich seine Programmierfähigkeiten selbst beigebracht hat. Bahr greift diesen Hinweis auf und berichtet von Überlegungen der Hochschule Biberach, hierfür konkrete Lehrangebote zu konzipieren: „In nahezu allen Berufsbereichen werden Programmierfähigkeiten gefordert, deshalb halten wir ein solches Zusatzangebot für sinnvoll“. Diese Einschätzung teilt Ceci uneingeschränkt und antwortet: „Ich hätte mich mit Sicherheit eingeschrieben!“