Professor Dr. Stefan Ulreich ist Physiker, lehrt in der Fakultät BWL im Schwerpunkt Energie und Klimaschutz der Hochschule Biberach (HBC), war im Bereich Energiehandel und Energiepolitik tätig und ist dort nach wie vor als Berater gefragt. Beim Vortragsabend „Grüne erneuerbare Energie – Wirklich unsere Zukunft?“ im ITZ Plus erklärte er, was das Pariser Klimaabkommen 2015 bedeutet – für Deutschland, Europa und weltweit.

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Die globalen Mechanismen und Zusammenhänge sind komplex, dafür blickte Ulreich auf andere Länder, nach Schweden, auf die USA und nach China. Das Land im Osten Asiens beispielsweise setzt auf Wachstum, bis 2030 werden die Emissionen steigen, eine Reduktion der Treibhausgase wird aktuell nicht verfolgt.

Staaten weltweit verfolgen also unterschiedliche Ziele, auch das Tempo der Energiewende ist nicht überall gleich. Verhandlungen auf internationaler Ebene sind schwierig und so bleibt die Energiewende ein Marathon, im Sprint sind die notwendigen Ziele nicht erreichbar. Der Staat gibt die langfristigen Ziele vor, Innovationsfreude und maximale Technologieoffenheit hält Ulreich für absolut notwendig. Seine Vision: Märkte integrieren Akteur*innen aktiv und machen sie zu mündigen Beteiligten. 

Speziell für den Energiesektor sieht Professor Ulreich diese Herausforderungen:

Versorgungssicherheit und Preise müssen wieder auf die Agenda; die Saisonalität von Energieerzeugung muss neu gelöst werden; ein massiver und beschleunigter Umbau der Infrastruktur ist notwendig – und wird sich auf die „asset base“, also die Vermögenssituation der Menschen auswirken. Gleichzeitig bleiben globale Abhängigkeiten bestehen, prognostiziert Professor Ulreich und blickt erneut auf China: Das Land ist schon heute ein mächtiger Handelspartner für Deutschland.

In einem weiteren Vortrag ging Professor Werner Tilmetz, Netzwerk h2connect auf die Energie und Mobilität der Zukunft ein. „Sind wir auf dem richtigen Weg?“, fragte er und sprach sich vehement für eine bessere Nutzung von Strom aus Sonne und Wind aus, denn diese sind in fast beliebigen Menschen verfügbar, auch wenn nicht unbedingt immer zu Zeiten und an Orten, in bzw. wo sie gebracht werden. Deshalb ist die Möglichkeit einer Energiespeicherung von so großer Bedeutung – und damit die Energieträger Wasserstoff und E-Fuels.