Sofia Sauter: Spitzenleistungen in einem männlich geprägten Berufsfeld

Sofia Sauter hat an der Hochschule Biberach sowohl ihren Bachelor in Energie-Ingenieurwesen als auch ihren Master in Energie- und Gebäudesysteme mit Bestnoten abgeschlossen. Heute arbeitet sie bei der Verallia Deutschland AG, einem der weltweit führenden Hersteller von Glasverpackungen. Dort beschäftigt sie sich mit der Frage, wie energieintensive Prozesse – wie die Glasherstellung – nachhaltiger und effizienter gestaltet werden können. 

Junge Frau steht an einem Rednerpult
Junge Frau steht an einem Rednerpult

„Glas ist für mich ein Allzweckhelfer“, so Sauter. „Es ist aromadicht, hygienisch und frei von Altlasten. Ich bin überzeugt, dass wir mit neuen Denkansätzen in der Glasproduktion noch viel erreichen können.“ Dass sie als Frau in einer traditionell männlich geprägten Branche arbeitet, macht ihre Auszeichnung besonders bedeutsam. „Der Frauenanteil in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen liegt noch immer nur bei etwa 20 Prozent“, betonte Prof. Volker Wachenfeld, der die Preisträgerin für den ZONTA-Preis vorgeschlagen und auch die Laudatio gehalten hatte. Er würdigte ihre exzellenten fachlichen Leistungen, ihre Kommunikationsstärke und ihr gesellschaftliches Engagement. „Sofia ist genau die Art von Persönlichkeit, die wir brauchen, um Fortschritt zu gestalten – mit Fachwissen, Haltung und sozialem Bewusstsein.“

Zukunft denken – Glas neu gestalten

Glas ist für Sauter weit mehr als nur Verpackung: Bei ihrer Präsentation wird deutlich, wie sehr sie für das Thema brennt. Ihre Aufgabe bei Verallia: Prozesse verbessern, den Energieverbrauch senken und Innovationen im Produktionsablauf vorantreiben. In einem hochkomplexen, energieintensiven Umfeld sucht sie nach smarten Lösungen für eine klimafreundlichere Zukunft – und zeigt eindrucksvoll, wie viel Ingenieurskunst dahintersteckt.

Ein Vorbild für die nächste Generation

Trotz all dieser Leistungen kam die Auszeichnung für Sauter überraschend. „Mit dem Preis habe ich nicht gerechnet, aber ich freue mich riesig – auch darüber, dass junge Frauen in Technikberufen damit sichtbar gemacht werden.“ Als weibliches Vorbild im Ingenieurwesen möchte sie anderen Mut machen: „Traut euch! Es kommt nicht aufs Geschlecht an, sondern darauf, dass ihr für ein Thema brennt.“

Neben Sauter wurde Eva Zalenga für ihr musikalisches Talent und kulturelles Engagement mit dem Kulturpreis ausgezeichnet. Sie begeisterte die Gäste mit einer eindrucksvollen Darbietung verschiedener Opernstücke.

7 Personen stehen auf einer Bühne
7 Personen stehen auf einer Bühne

ZONTA: 30 Jahre Engagement in Oberschwaben

Die Preisverleihung fand im Rahmen des 30-jährigen Bestehens des ZONTA Clubs Oberschwaben statt. Der Club ist Teil eines internationalen Netzwerks mit 26.000 Mitgliedern in 64 Ländern und setzt sich weltweit für Chancengleichheit und Empowerment von Frauen ein. Vorschläge für die Preise im Bereich Musik oder MINT können von Clubmitgliedern eingereicht werden – wie zum Beispiel Prof. Dr. Chrystelle Mavoungou, Gleichstellungsbeauftragte an der Hochschule Biberach und Professorin in der Fakultät Biotechnologie.