Flagge zeigen für Vielfalt: Unter diesem Motto haben die Biberacher*innen erstmals den internationalen Diversity Tag gefeiert, den verschiedene Arbeitgebende am Mittwoch, 24. Mai ausgerichtet haben, darunter die Hochschule Biberach (HBC), das Unternehmen Boehringer Ingelheim, die St. Elisabeth-Stiftung sowie Stadt und Landkreis Biberach.

Von 11 bis 14 Uhr boten die Veranstalter*innen ein buntes Programm für alle Altersklassen und die Menschen, die in der Stadt unterwegs waren. Ralf Miller, Erster Bürgermeister der Stadt Biberach eröffnete den Aktionstag: „Wir freuen uns über die gemeinsame Ausrichtung des Diversity Tages. Im Verbund mit den anderen beteiligten Organisationen ist ein tolles und vielfältiges Programm entstanden“.

Auf der Aktionsbühne ging Moderator Johannes Riedel im Anschluss mit weiteren Persönlichkeiten ins Gespräch, u.a. dem Standortleiter von Boehringer Ingelheim, Fridtjof Traulsen, Andrea Thiele, Vorstandmitglied der St. Elisabeth-Stiftung sowie Kanzler Thomas Schwäble und Gleichstellungsbeauftragte Chrystelle Mavoungou von der Hochschule Biberach sowie Sigrid Arnold, die dieselbe Funktion beim Landratsamt Biberach inne hat. In den kurzweiligen Interviews, die in Gebärdensprache übersetzt wurden, ging es stets um die Frage, welche Bedeutung Vielfalt für die jeweilige Einrichtung hat – und alle waren sich einig: eine große, denn Diversität macht die moderne Gesellschaft aus. Ob Wohn- und Lebensraum, Arbeitswelt, Bildung oder Politik, in allen Bereichen geht es um die Vielfalt von Menschen und deren unterschiedliche Bedürfnisse.

©Boehringer Ingelheim

Moderation auf der Bühne mit vier Personen
Moderation auf der Bühne mit vier Personen

„Vielfalt sehen wir als Vorteil und sind uns der Bedeutung sehr bewusst. Wir setzen uns als internationales Wirtschaftsunternehmen aktiv dafür ein. Angesichts von Fachkräftemangel und demografische Entwicklung wird dieses Thema aus unserer Sicht für Deutschland immer wichtiger“, sagte beispielsweise Unternehmensvertreter Traulsen. Die Vertreter*innen der HBC beschrieben die Hochschule als „Welt im Kleinen“, in der verschiedene Generationen zusammenkommen. „Diversität ist für uns als Arbeitgeberin wichtig, aber auch als Bildungseinrichtung, die junge Menschen auf ihrem Weg in den Beruf begleitet und mit entsprechenden Fähigkeiten ausstattet – fachlich wie sozial“, sagte die Gleichstellungsbeauftragte Chrystelle Mavoungou. Dafür habe die HBC in den vergangenen Jahren Strukturen gelegt und Formate geschaffen, die Vielfalt unterstützen und sichtbar machen, so Kanzler Schwäble: „Wir sind seit 2015 als familiengerechte Hochschule zertifiziert und haben 2022 die Charta der Vielfalt unterzeichnet“.

Andrea Thiele zitierte das Leitmotiv der St. Elisabeth-Stiftung: „Wir sind da, wenn Menschen uns brauchen“. Diese Aussage beinhalte den Ursprung jeglicher Vielfalt und in der Summe ergebe sich ein buntes, vielschichtiges und vielseitiges Gesicht, das sich aus den Menschen zusammensetze, die in den verschiedenen Einrichtungen betreut und gepflegt werden, aber auch durch die Mitarbeitenden, die aus 60 Nationen kommen, so die Vorständin.

Diese Buntheit dar- und vorzustellen war das Ziel der Veranstalter*innen. Für drei Stunden wurde der Viehmarktplatz zu einem bunten Treiben aus Infoständen, Spielstationen, Akrobatikperformance vom Kinder- und Jugendzirkus KiSSiMo, sowie einer Fotoaktion vom Graffitikünstler Daniel Schuster zum Thema „Kein Mensch passt in eine Schublade“. 

©Hochschule Biberach

Viele Menschen auf Marktplatz
Viele Menschen auf Marktplatz

Auch ein Projektchor unter der Leitung von Klaus Brecht (Leiter des HBC-Chors) trat auf. Die Sänger*innen gaben Songs wie „All you need is Love“ von den Beatles zum Besten. Dafür mischten sie sich unters Publikum und begannen als Flashmob mit ihrem Auftritt und gingen nach und nach auf die Bühne, bis letztendlich rund 30 Chormitglieder ihr sängerisches Talent zum Besten gaben. Musikalische Beiträge kamen zudem von der Musikschule Tritonal und mehreren DJs. Auch diese Künstler*innen gingen in ihren Beiträgen auf das Thema Vielfalt ein. 

In weiteren Interviews arbeitet Moderator Johannes Riedel die Vielfalt in der Lebens- und Arbeitswelt am Standort Biberach heraus. Beispielsweise mit der Gleichstellungsbeauftragten des Landratsamtes, Sigrid Arnold, die darstellte, wie der Landkreis die Vielfalt von Personal und Kundschaft erkenne und nutze. Diversity müsse auch in Verwaltungen Eingang in die Entscheidungen der politischen Gremien, Personalpolitik sowie der Aufgabenerledigung finden.  Die weiteren Beteiligten am Tag der Vielfalt waren der Verein Städte Partner Biberach, die ökumenische Migrationsarbeit, die Caritas mit ihrer psychologischen Familien- und Lebensberatung, der Integrationsfachdienst sowie die Lebenshilfe, die sich mit Info-Ständen und Wortbeiträgen vorstellten.

Während des gesamten Aktionstages konnten sich das Publikum am Glücksrad versuchen und Kinokarten für den Abend gewinnen. Denn die Veranstalter*innen luden zum Abschluss der Veranstaltung in den Biberacher Traumpalast zum Film „Oskars Kleid“ ein, einem Film, der die Geschlechteridentität thematisiert und der Mut macht fürs Anderssein, in diesem Fall als Transmädchen. 

Die Veranstalter*innen zeigten sich zufrieden mit dem Aktionstag. „Als Diversity-Arbeitskreis wollen wir einen Beitrag für mehr Diversität in der Gesellschaft leisten, das ist uns mit dem heutigen Tag gelungen“, so Denise Hottmann, verantwortlich für Diversity, Equity und Inclusion bei Boehringer Ingelheim Deutschland, stellvertretend für die Gruppe. Der Monat Mai stehe europaweit dafür, Flagge für Vielfalt zu zeigen, nun auch am Standort Biberach. Zukünftig will die Gruppe, deren Mitglieder alle die Initiative „Charta der Vielfalt“ unterstützen, weitere Aktionen für ein buntes Biberach planen. 

©Boehringer Ingelheim: V.l. Sigird Arnold (LRA), Rouven Klook (Stadt), Frauke Zimmermann (HBC), Denise Hottmann (BI), Carina Müller (St. Elisabeth-Stiftung).

Fünf Personnen
Fünf Personnen