An der argentinischen Partnerhochschule Universidad Nacional de Tucumán (UNT) ist in diesen Tagen der binationale Masterstudiengang Engineering Management (MEM) der Hochschule Biberach gestartet, den die HBC und die UNT bereits im elften Jahr in Kooperation anbieten. Unter anderem von Studiengangsleiter Prof. Dr.-Ing. Ricardo Diaz, dem Beauftragten für Internationalisierung im Rektorat Dr. Horacio Madkur sowie dem Dekan der Ingenieursfakultät der UNT, Prof. Dr.-Ing. Miguel Cabrera, wurden sieben argentinische und drei deutsche Studierende zu Beginn ihres weiterführenden Masterstudiums begrüßt.

Semesterstart für Engineering Management in Argentinien
Semesterstart für Engineering Management in Argentinien

Die ausgebildeten Ingenieur*innen – im Bachelorstudium haben sie in den Fachrichtungen Bau, Chemie, Elektrotechnik, Wirtschaft oder Maschinenbau studiert – dürfen sich in den nächsten drei Semestern auf spannende Möglichkeiten zur internationalen Vernetzung und fachlichen Weiterentwicklung in San Miguel de Tucumán, Hauptstadt der kleinsten argentinischen Provinz, freuen. Für den frischgebackenen Masterstudenten Marius Raff, der an der HBC Bau-Projektmanagement studiert hat, liegt die Hauptmotivation für die Wahl des MEM-Studiengangs neben dem Erwerb der Fremdsprache vor allem in den kulturellen Unterschieden: 

Foto: Begrüßung der deutschen und argentinischen MEM-Studierenden durch u.a. Dr. Horacio Madkur (2.v.l.), Prof. Dr.-Ing. Miguel Cabrera (3.v.l.) und Prof. Dr.-Ing. Ricardo Diaz (5. v.l.). (© UNT)

„Ich möchte die argentinische Kultur kennenlernen, um meine eigene kritisch hinterfragen zu können. Da Projekte in der Zukunft immer internationaler werden, scheint mir der Studiengang eine tolle Gelegenheit, um das Arbeiten an Projekten mit Stakeholdern aus den verschiedensten Nationen zu trainieren.“ Genauso wie sein Kommilitone schätzt auch Immanuel Baur, der von der Hochschule Esslingen kommt und ebenfalls im MEM studiert, die Möglichkeit, im binationalen Studiengang die eigene Komfortzone zu verlassen: „Der Studiengang bedeutet für mich die einmalige Gelegenheit, mich nicht nur in meiner gewohnten Lernumgebung in Deutschland zu beweisen, sondern eben auch in einem fremden Umfeld an der UNT in Argentinien“. Der Doppelabschluss stelle für ihn einen schönen Bonus dar, im Vordergrund aber stehe die interkulturelle Erfahrung. „Anpassungsfähigkeit halt ich für die berufliche Praxis für entscheidend und dies wird neben den fachspezifischen Themen in diesem Masterstudiengang ganz automatisch gefördert“, fügt Baur hinzu, der für den Master von der Hochschule Esslingen an die HBC gewechselt hat.

Den Erfolg des Kooperationsprojekts bestätigt auch der ehemalige Biberacher Studiengangsleiter Prof. Dipl.-Ing. Hartmut Veigele, der die Hochschulpartnerschaft zwischen Biberach und Tucuman einst initiiert hat: „Über die letzten 10 Jahre blicken wir auf eine Entwicklung von 30 auf 250 Studierende und 5 auf 70 Professor*innen zurück. Das macht den Masterstudiengang zum größten Förderprojekt des Deutsch-Argentinischen Hochschulzentrums (DAHZ) zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Argentinien.“ Das außerordentliche Engagement der betreuenden Professor*innen beider Hochschulen zeige, wie sehr allen Beteiligten insbesondere der persönliche Austausch am Herzen liege, so Veigele.

Foto: © Adobe Stock

Argentinische Trockenlandschaft
Argentinische Trockenlandschaft

Wechsel der Zuständigkeiten

Professor Hartmut Veigele hat den Masterstudiengang Engineering Management viele Jahre geleitet; die Funktion des Studiendekans hat er vor einigen Jahren abgegeben und begleitet das Programm seither als Projektverantwortlicher des Dekanats vor dem Deutsch Argentinischen Hochschulzentrum sowie als Director Academico der Universidad Nacional de Tucumán.

Auch das sogenannte ISAP-Programm für internationale Studien- und Ausbildungspartnerschaften hat Professor Veigele an der Hochschule Biberach etabliert. Mit diesem Programm schafft der Deutsche Akademische Austauschdienstes institutionelle Kooperationsstrukturen zwischen deutschen und ausländischen Hochschulen, in denen hochqualifizierte deutsche und ausländischer Studierender einen voll anerkannten Teil ihres Studiums an einer Partnerhochschule absolvieren können. An der HBC etwa erhalten Bachelor- und Master-Studierende Stipendien für ihren Auslandsaufenthalt in Argentinien; finanziert werden Kosten für Reise sowie Aufenthalt.

An den verantwortlichen Stellen des erfolgreichen Austauschprogrammes ergeben sich nun personelle Wechsel. Prof. Dr.-Ing. Martin H. Spitzner folgt als Studiendekan des binationalen Masterstudienganges auf Prof. Dr.-Ing. Florian Schäfer, der den MEM in den vergangenen acht Jahre geleitet hat; und auch die Verantwortung für das ISAP-Programm liegt künftig in den Händen von Prof. Spitzner.

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