Die Hochschule Biberach (HBC) lädt Mitte Januar zur deutschen Erstaufführung der Schauspielmusik zu „Die Eumeniden“ von Charles Villiers Stanford (1852–1924) ein. Dieses außergewöhnliche Werk basiert auf dem dritten Teil der Orestie und thematisiert die Überwindung der Gewaltspirale durch die Geburt des Rechtsstaates – ein hochaktuelles Thema für eine gespaltene Gesellschaft. 

Die Geschichte der Aufführung ist ebenso bemerkenswert wie das Werk selbst: Nach der Uraufführung 1885 in Cambridge und zwei weiteren Aufführungen – einmal konzertant in London und ein weiteres Mal im Jahr 1906 – geriet die Schauspielmusik in Vergessenheit. Noch herausfordernder war die Tatsache, dass das originale Orchestermaterial verschollen ist und für eine Wiedergabe nicht zur Verfügung stand.

Durch intensive Recherche gelang es der Hochschule Biberach schließlich, das Autograph der Stanford-Partitur ausfindig zu machen. Die Handschrift musste sorgfältig entziffert und in eine spielbare Fassung übertragen werden, damit das Hochschulorchester das Werk nun aufführen und die Orestie vollenden kann. 

Die Aufführung ist kostenfrei, das Orchester freut sich über Spenden. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

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