Die Hochschule Biberach (HBC) hat zum Wintersemester einen weiteren Experten berufen: Prof. Dr.-Ing. Sergei Fominow (* 1984) hat das Lehrgebiet Tragwerksplanung in der Nachfolge von Prof. Martin Schubert in der Fakultät Bauingenieurwesen und Projektmanagement übernommen und unterrichtet nun im Bachelor- wie Master-Studiengang Bau-Projektmanagement.
Dem neuberufenen Professor ist die nachhaltige Transformation der Bauwirtschaf besonders wichtig. Mit seiner Lehr- und Forschungstätigkeit will er einen Beitrag leisten, um den Klimawandel und dessen Auswirkungen einzudämmen. „Das Bauwesen ist als einer der größten Emittenten von Treibhausgasen mitverantwortlich für die globale Erderwärmung und verursacht einen enormen Ressourcenverbrauch“, betont er. Lösungsansätze sieht der Ingenieur in einer materialeffizienten und -gerechten Planung sowie Realisierung von neuen Bauwerken. Auch der Erhalt bzw. die Ertüchtigung bestehender Bausubstanz sei unter dem Stichwort Bauen im Bestand von großer Bedeutung. Dies trage nicht nur zu einem schonenden Umgang mit Ressourcen bei, sondern bewahre zudem kulturelle Werte. Dafür biete die Bauindustrie bereits innovative und nachhaltige Lösungen, die es zu nutzen gelte. „Für die Planung und Realisierung sicherer, wirtschaftlicher und nachhaltiger Bauwerke ist ein breites Know-how unerlässlich“, betont Prof. Fominow hinsichtlich der akademischen Ausbildung junger Fachkräfte. Neben einem tiefen konstruktiven, ausführungstechnischen und wirtschaftlichen Verständnis sind auch Kenntnisse über den aktuellen Stand der Technik und Entwicklung wichtig. All den genannten Aspekten möchte sich Fominow künftig in Lehre und Forschung widmen. Auch digitale Methoden bis hin zu Künstlicher Intelligenz in der Tragwerksplanung würden spannende Tätigkeitsfelder darstellen.
Mit diesem Wissen können die Absolvent*innen die komplexen Herausforderungen lösen und nachhaltiges, ressourcenschonendes und wirtschaftliches Bauen realisieren“
Am Studiengang Bau-Projektmanagement der HBC schätzt Fominow besonders die gleichzeitig technische und wirtschaftlich geprägte, interdisziplinäre Ausbildung von zukünftigen Führungskräften und Entscheidungsträgern. „Mit diesem Wissen können die Absolvent*innen die komplexen Herausforderungen lösen und nachhaltiges, ressourcenschonendes und wirtschaftliches Bauen realisieren“, ist sich der Experte für Tragwerksplanung sicher.
Fominow selbst hat an der Fachhochschule Gießen-Friedberg (heute Technische Hochschule Mittelhessen), der City University London (Auslandssemester) und der Technischen Universität Darmstadt Bauingenieurwesen mit Schwerpunkt Konstruktiver Ingenieurbau studiert. Seine Dissertation mit dem Titel „Geometrische Ersatzimperfektionen für den Biegedrillknicknachweis von doppeltsymmetrischen I-Profilen“ hat er an der Technischen Universität Darmstadt verfasst. Baupraktische Erfahrung sammelte Prof. Fominow beim Ingenieurbüro Werner Sobek in Frankfurt, bei Wagner & Wagner Architekten in Solms sowie bei Pfeiffer & Schmidt Ingenieurgesellschaft in Gießen, wo er als Tragwerksplaner tätig war. Auch Erfahrungen in der Lehre kann er bereits vorweisen: Als Dozent lehrte Fominow bereits seit 2014 am Zentrum Duales Hochschulstudium. Parallel zu seiner Professur absolviert er derzeit selbst ein berufsbegleitendes Studium, das er im kommenden Jahr mit dem Titel MBA (Master of Business Administration) abschließen wird. „Das erlangte betriebswirtschaftliche Wissen kann ich bei der Vermittlung von technisch-konstruktiv geprägten Lehrveranstaltungen sehr gut einsetzen, denn in allen Bereichen des Bauens spielen ökonomische Faktoren eine entscheidende Rolle“.
Die Studierenden der Hochschule Biberach erlebt Prof. Fominow als sehr interessiert und besonders motiviert. Die ersten Vorlesungen durfte er bereits im vergangenen Semester als Lehrbeauftragter halten; in diesen Monaten erfolgte zudem die Übergabe durch seinen Vorgänger, Professor Martin Schubert. Auch das ist ein Vorteil, den Professor Dr.-Ing. Sergei Fominow an der Hochschule Biberach sieht: „Die Hochschule ist sehr familiär, der Austausch mit den Studierenden ist intensiv, mit den Kolleg*innen freundschaftlich“.