Der Stifterverband und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg fördern 19 Hochschul-Tandems mit jeweils bis zu 50.000 Euro. Auch die Hochschule Biberach erhält für das Tandem von Prof. Dr. Jens Winter und Renate Stratmann mit dem Projekt „Werteentwickeln mit Entwicklung von Werten“ eine Förderung.
Ob ein Virtual-Reality-Notfalltraining in der Kindermedizin, Sicherheitseinweisungen zur Sensibilisierung für Gefahrenpotenziale bei MINT-Experimenten oder Chatbots als sozial agierende Lern-Begleiter: Gesucht wurden inspirierende Ideen, wie digitale Hochschullehre innovativ gestaltet und weiterentwickelt werden kann. Mit den Fellowships möchten der Stifterverband und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg eine dauerhafte fächernahe, aber auch fächerübergreifende Diskussion anregen.
Die zweite Auflage des Fellowship-Programms (bwDigiFellows II) baut auf dem großen Erfolg der ersten Runde auf, die mit einer Lehr- und Lernkonferenz im Herbst 2023 ihren Abschluss fand. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz haben sich für eine Fortführung ausgesprochen. "Das Besondere an unserem baden-württembergischen Programm ist die Tandem-Förderung, die unterschiedliche Perspektiven in das Projekt einbringt. Wir sind begeistert von den Tandems, die aus Lehrenden verschiedener Fachdisziplinen und Hochschulen, Lehrenden und Mitarbeitenden unterschiedlicher Supporteinrichtungen oder Lehrenden und Studierenden bestehen. Sie ergänzen sich in ihrer Expertise und beeindrucken mit ihrer Kompetenz", so die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Petra Olschowski. "Die geförderten Projekte bieten ein hohes Transferpotenzial und decken hochrelevante Themen – wie etwa den Einsatz von KI/ Chatbots in der Hochschullehre – ab."
"Der rasante Fortschritt durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) verlangt nach neuen Fähigkeiten, die an Hochschulen und Bildungseinrichtungen bislang nicht ausreichend vermittelt werden", betont Volker Meyer-Guckel, Generalsekretär des Stifterverbandes. "Durch die Fellowships unterstützen wir engagierte Lehrkräfte und ihre innovativen Projekte, damit Studierende die notwendigen Fähigkeiten sicher und kompetent nutzen und den digitalen Wandel aktiv mitgestalten können. Darüber hinaus engagiert sich der Stifterverband gemeinsam mit seinen Partnern auch im Rahmen seiner Initiative 'Zukunftsmission Bildung' dafür, dass Hochschulen diese neuen Anforderungen der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderung zügig in ihre Lehre aufnehmen und schnell mehr Menschen mit den notwendigen Kompetenzen aus- und weiterbilden."
Das Projekt der Hochschule Biberach hat die Lehr-Lernveranstaltung "Asset- und Portfoliomanagement" neu konzipiert und in ein Social-Blended-Learning-Format umgewandelt, das traditionelle Präsenzlehre, digitales Lernen und soziale Interaktionen miteinander verbindet. „Im Zentrum steht ein Realplanspiel, in dem Studierende in Teams als Investorinnen und Investoren am realen Kapitalmarkt für einen Kunden investieren. Hierdurch wenden die Studierenden erworbenes Wissen unmittelbar und kontextbezogen an,“ erklärt Renate Stratmann, Akademische Mitarbeiterin im Institut für Bildungstransfer (IBiT). Neu sei die Integration von "Werte und Ethik", um Studierende in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. „Durch die Verzahnung von renditeorientierter Investitionstheorie und ethischer Perspektive wird eine Brücke geschlagen zwischen zwei Bereichen, die sich in der Praxis nur in Krisenzeiten und Unternehmenspleiten begegnen“, so Prof. Dr. Jens Winter, Professor für Wirtschaftsmathematik und Quantitative Methoden.
Renate Stratmann
Weitere Tandems, die gefördert werden
Quelle und Teile der Pressemitteilung: Stifterverband