Das Projekt Q-trans befasst sich mit der Qualitätsmessung in transformativen Projekten. Hintergund ist, dass das Wissenschaftssystem und damit auch das System Hochschule einem stetigen, dynamischen Veränderungsprozess unterworfen ist.
Ein in der aktuellen Entwicklung vordergründiges Mittel zur Profilschärfung von Hochschulen sind Aktivitäten, die oft unter dem Schlagwort "Third Mission" zusammengefasst werden und die in Begriffen wie "Inter- und Transdisziplinarität", "tranformative Forschung", "Wissens- und Technologietransfer", "sociental impact von Forschung" oder "responsible research" konkret werden.
Vor diesem Hintergrund gewinnt die Frage nach der Qualität und deren Messbarkeit von nach-außenwirkenden Aktivitäten der Hochschule immer stärker an Bedeutung. Um Transfervorhaben zu evaluieren, gibt es eine ganze Reihe vielversprechender Ansätze aber bisher keine allgemeingültige, empirisch gesicherte Methode. Vor dem Hintergrund der aktuellen Forschungslandschaft zu diesem Thema stellt das Projekt folgende zentrale Frage: Welches sind die normativen Prinzipien transformativer Forschung (bzw. wie lassen sich die bisher bekannten weiterentwickeln) und wie sieht ein Messinstrument aus, das die Ebenen der normativen Prinzipien mit den Ebenen output, outcome, impact und potential zusammenbringt?
Abgeleitet daraus hat das Projekt zum Ziel, die in der Literatur diskutierten, normativen Prinzipien transdisziplinärer Forschungsprojekte um Aspekte der Natur- und Ingenieurswissenschaften sowie um Aspekte aus Projekten des Lebenslangen Lernens weiterzuentwickeln. Dazu soll ein neues Modell zur Evaluation transformativer Projekte und damit ein neuer Ansatz zur innerinstitutionellen/innerwissenschaftlichen/außer-wissenschaftlichen Qualitätssicherung entwickelt werden. Dadurch soll empirisch gesichertes, valides Wissen als Grundlage für die Diskussion um die Entwicklung eines allgemein anerkannten Instruments zur Evaluation transformativer Projekte geschaffen werden.
Wissenschaftlicher Projektbeirat: Prof. Dr. André Bleicher (HBC), Prof. Dr. Claudia Bergmüller (PH Weingarten), Prof. Dr. Jörg Stratmann (PH Weingarten)
Laufzeit: 2019-2022
Mittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Förderschwerpunkt „Wissenschaft und Hochschulforschung“ in der Förderlinie „Qualitätsentwicklung in der Wissenschaft“
Publikationen
Baur, E.; Vogt, L.; Sälzle, S.; Blank, J. (2023): Digitale Transformation der wissenschaftlichen Weiterbildung – ein Beitrag aus der Perspektive der transformativen Forschung. In: Bravo Granström, M. et al. (Hrsg.): Digitale Transformation in der wissenschaftlichen Weiterbildung. Einblicke in Wissenschaft und Praxis. wbv. Im Erscheinen.
Blank, J.; Sälzle, S.; Baur, E.; Vogt, L. (2022). Transformation gestalten, aber wie? Ökologisches Wirtschaften - Fachzeitschrift, 37(4), S.46–50. https://doi.org/10.14512/OEW370446
Blank, J.; Baur, E.; Sälzle, S.; Vogt, L. (2022): Evaluation von Projekten an der Schnittstelle zwischen Forschung und Praxis – Ein Beitrag aus der Perspektive der transformativen Forschung. Handbuch Qualität in Studium, Lehre und Forschung (79), S.91–108.
Bleicher, A.; Blank, J.; Sälzle, S. (2022): Eine List der Geschichte? Die Große Transformation als Bildungserfordernis. Die Neue Hochschule (1), S. 6-9.
Blank, J.; Bergmüller, C.; Sälzle, S. (2022) (Hg.): Transformationsanspruch in Forschung und Bildung – Konzepte Projekte, empirische Perspektiven. Erscheint 2022.
Blank, J.; Vogt, L.; Baur, E.; Sälzle, S.; Scholz, I.; Karossa, N. (2021): Indikatoren für das Gelingen und die Evaluation transformativer Projekte. Qualität in der Wissenschaft (QiW) 15 (3+4), S. 89–103.