Die Hochschule Biberach (HBC) begrüßt Prof. Dr. techn. Felix Amtsberg (* 1980) an der Fakultät Bauingenieurwesen und Projektmanagement. Zum Wintersemester hat sie den studierten Architekten für die Stiftungsprofessur des Ministeriums für Ländlichen Raum und Ernährung „Produktions- und Automatisierungstechnik im Holzbau“ berufen. Gefördert durch das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg sowie der Europäischen Union (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung EFRE) kann die HBC damit ihren Schwerpunkt Holzbau und Digitalisierung weiter ausbauen. 

Unser Bild zeigt Prof. Dr. Felix Amtsberg mit einem Roboterarm aus dem Labor LiCoP (Laboratory for innovative construction and project management). Prof. Amtsberg wurde zum WS 25/26 auf die Professur Produktions- und Automatisierungstechnik im Holzbau berufen. / Foto: HBC/Nico Schlegel

Denn: „Holz ist einer der nachhaltigsten Baustoffe der Zukunft, benötigt jedoch neue Technologien und Wissen für effiziente Nutzung“, so der neuberufene Professor. Gleichzeitig gebe es einen riesigen Bedarf an bezahlbarem und nachhaltigem Wohnraum – eine der zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen“, so Amtsberg. Die bisher geringe Digitalisierung sei ein relevanter Hebel gegen die stagnierende Produktivität im Bauwesen. Dafür will er die Automatisierungstechnologie weiterentwickeln und Robotik sowie digitale Tools verstärkt im Holzbau integrieren.

Sein Wissen und seine Ideen wird er künftig insbesondere in den Masterstudiengang Holzbau-Ingenieurwesen einbringen. Von der Zusammenarbeit mit den Studierenden verspricht sich Amtsberg „Inspiration und frische Ideen“, denn der Lehrende will auch von ihnen lernen.  Sein Lehrangebot will er breit formulieren und interdisziplinär mit Kolleg*innen zusammenarbeiten. Auch die Begleitung von Promovenden ist ihm ein Anliegen, dem er an der HBC Raum geben möchte. „Ich würde mich freuen, wenn sich Studierende während ihrer Masterarbeit für den Weg der Promotion entscheiden und Themen der Produktions- und Automatisierungstechnik weiter vertiefen“, so Amtsberg.

Ein Game Changer, der den Weg frei machte von der Idee bis zum fertigen Bauteil.

Prof. Dr. Felix Amtsberg, Lehrgebiet Produktions- und Automatisierungstechnik im Holzbau

Sein erster Kontakt mit einem digitalen Tool erlebte Prof. Felix Amtsberg im Architektur-Studium an der damaligen Gesamthochschule Kassel im Umgang mit dem Modellierungssoftware Rhino. Das Tool ermöglichte erstmals Freiformmodellierung, sodass komplexe, organische und kurvige Geometrien dargestellt werden konnten. In der Architektur und auch für Felix Amtsberg ein Durchbruch, der aber auch zu einer „Entmaterialisierung von Entwürfen führte“. Durch die Einführung von graphischen Programmierschnittstellen wie Grasshopper für Rhino und den hierfür entwickelten Tools zur CNC-Steuerung konnte eine direkte Verbindung von Design und Fertigung hergestellt werden. Im Umkehrschluss wurden die Regeln der Fertigung zu einem neuen Entwurfsparameter, so Felix Amtsberg: „Ein Game Changer, der den Weg frei machte von der Idee bis zum fertigen Bauteil“.

Das Thema Digitalisierung ließ den Architektur-Absolvent nicht los, seine Master-Thesis schrieb er zum Thema “Rationalizing Parametrics”. Anschließend folgte die Promotion an der Technischen Universität Graz mit dem Titel “Sensory Parametrics“. Die Arbeit wurde von Prof. Stefan Peters und Prof. Martin Bechthold von der Harvard Graduate School Design betreut. Auch seine folgenden Forschungsaufenthalte als Postdoc an der SUTD in Singapur und am MIT in Cambridge setzten sich mit den Potenzialen digitaler Fertigung auseinander und mit der Fragestellung, wie natürliche Baumaterialien ressourcenschonend eingesetzt werden könnten. 

EFRE-Programm Baden-Württemberg 2021-2027

Das EFRE-Programm Baden-Württemberg 2021-2027 ist an der Innovationsstrategie Baden-Württemberg ausgerichtet. Im Mittelpunkt stehen Forschung, Entwicklung und Innovation sowie Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Bioökonomie. Hierfür stehen rund 279 Millionen Euro an Mitteln aus dem EFRE zur Verfügung. Ergänzt werden diese Mittel durch Landesmittel und Eigenmittel der Begünstigten.

 

Kofinanziert von der Europäischen Union und dem Land Baden-Württemberg.

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