Die führenden Köpfe der Hochschulverwaltungen, die Kanzler*inne n der baden-württembergischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) trafen sich Ende vergangener Woche, um über aktuelle Themen zu beraten und sich auszutauschen. Bernadette Boden, Kanzlerin der Hochschule Albstadt-Sigmaringen, hatte dieses Jahr die Gastgeberrolle der zweitägigen Sommertagung übernommen. Auch der Kanzler der Hochschule Biberach (HBC), Thomas Schwäble nahm teil. Wichtig für ihn war, ob die Initative der Kanzlerinternen AG zur räumlichen Entwicklung der Hochschulstandorte im besonderen Zusammenspiel von energetischen Sanierungen nach dem Vorgehen der HBC (Campus Zukunft) auf genügend Zustimmung stößt, um einen kraftvollen Aufschlag in der weiteren Diskussion mit dem Land darstellen zu können.

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Ein zentraler Punkt auf der Agenda waren die anstehenden Verhandlungen mit dem Land für die nächste Hochschulfinanzierungsvereinbarung. Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen und begrenzten finanziellen Mittel ist es von entscheidender Bedeutung, auch zukünftig eine ausreichende Finanzierung der Hochschulen sicherzustellen. „Wir benötigen überzeugende Argumente und einen gemeinsamen Willen, um die finanzielle Basis unserer Hochschulen zu sichern“, betonte Andrea Linke, Kanzlerin der Hochschule Furtwangen und Vorsitzende der Kanzlerkonferenz der HAW. „An Hochschulen für angewandte Wissenschaften werden Forschungsexpertise und Praxiserfahrung in der Industrie in einzigartiger Weise in den Studiengängen kombiniert. Durch die Entwicklung neuer zukunftsorientierter Studiengänge wollen wir das Interesse junger Menschen an einem anwendungsorientierten Studium wecken und so unseren Beitrag zur Innovationskraft des Landes und seiner Unternehmen leisten.“

In der Runde der Kanzlerinnen und Kanzler wurden auch Themen aus den Bereichen Digitalisierung, Personal, Recht, Finanzen sowie Klimaschutz und Flächenmanagement besprochen und diskutiert. Dem amtierenden Kanzlervorstand ist neben dem fachlichen Austausch zu aktuellen Themen aber auch der persönliche Erfahrungsaustausch sehr wichtig: „Durch den Austausch von Best Practices können die Hochschulen ihre Effizienz und Effektivität steigern und voneinander lernen“, sagte Andrea Linke.

Viele Personen stehen draußen für ein Gruppenfoto
Viele Personen stehen draußen für ein Gruppenfoto

Am zweiten Tag der Tagung stand das Thema „Campus Zukunft – Flächenmasterpläne“ auf dem Programm. Kanzlerin Nicole Kuhn, die als Nachfolgerin von Kanzler Thomas Schwäble im Vorstand das Thema Campusentwicklung und Hochschulbau vertritt, stellte das Konzept vor - eng angelehnt an die Biberacher Vorgehensweise. Als Pilothochschule des Landes für einen klimaneutralen Campus hat die HBC ein umfangreiches Sanierungsvorhaben im Bestand vor sich und dafür einen Masterplan entwickelt, der die Handlungsfähigkeit für die Hochschule als Nutzerin mit ihren verschiedenen Akteur*innen in den Mittelpunkt stellt – durch eine gemeinsam entwickelte und abgestimmte Planungsgrundlage, ausreichend Prozessverständnis und damit die Befähigung der handelnden Personen.

 Dafür wurde in einem Beteiligungsprozess an der HBC ein Regelwerk für eine adaptive Campusplanung entwickelt, das nun allen Hochschulen zugänglich gemacht werden soll. „So profitieren alle Hochschulen von unseren Überlegungen und gemeinsam können wir die Themen Campusentwicklung und Flächenmanagement neu denken“, so Kanzler Thomas Schwäble, der sich über die breite Zustimmung seiner Kolleg*innen freut. Um die Klimaziele bis 2030 zu erreichen, haben sich die Hochschulen auf zwei weitere Cluster verständigt, die sie gemeinsam vorantreiben wollen, ebenfalls Initiativen der HBC: Die automatisierte Verbrauchserfassung (EnMA), das digitale Flächenmanagement (CAFM) und eben die Flächenmasterplanung für die Räume der Zukunft. „Die Kanzler*innen-Konferenz hat sowohl den thematischen Bausteinen als auch der Form der intensiven Zusammenarbeit zugestimmt“, erläutert Schwäble. „Gemeinsam machen wir uns nun auf den Weg – zu zukunftsfähigen Campus-Standorten und klimaneutrale Hochschulen in Baden-Württemberg“.