Bereits zum zweiten Mal hat der Studiengang BWL – Vertiefungsrichtung Energiewirtschaft – eine Summerschool mit der Iceland School of Energy angeboten, die zur Universität Reykjavik gehört. 15 Gäste aus Island waren eine Woche lang zu Gast an der Hochschule Biberach (HBC), Dekan Professor Jochen Weilepp und sein Team hatten ein attraktives Programm im süddeutschen Raum sowie in Vorarlberg organisiert, um den Gästen innovative Unternehmen der Energiewirtschaft und Projekte mit Vorbildcharakter zu zeigen.
Zu der internationalen Gruppe zählten Lehrende und Lernende aus Reykjavik und Biberach, gemeinsam erfuhren sie aus erster Hand, wie zum Beispiel Entwicklungen im Bereich der erneuerbaren Energien etabliert werden konnten: Vom Biomassehof Ilg in Dornbirn, Österreich mit seinem innovativen Biokohlebeton über eine Agri-PV Pilotanlage in Bavendorf bei Ravensburg als clevere Kombination aus Landwirtschaft und Solarenergie, bis hin zum bahnbrechenden Pumpspeicherkraftwerk von Kops II der Illwerke vkw in Vorarlberg wurde deutlich, dass Innovation und Teamgeist Motoren einer nachhaltigen Zukunft sein können und müssen, berichtet Jochen Weilepp.
Die Gruppe erhielt darüber hinaus einen Einblick in die Hauptschaltleitung der TransnetBW GmbH in Wendlingen einem führenden Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland, der die zuverlässige Übertragung von Strom über das Netz sicherstellt und die Integration erneuerbarer Energiequellen wie Wind und Sonne erleichtert.
Bildinformation: Die Exkursion führte die Teilnehmenden aus dem isländischen Reykjavik und dem oberschwäbischen Biberach zu Energie-Projekten mit Vorzeigecharakter. Unser Bild zeigt die Gruppe vor einer Solarthermie-Anlage des Stadtwerks am See, Überlingen. ©HBC/Ben Rösch
Auch die Sonnen GmbH in Wildpoldsried im Allgäu gehörte zu den Exkursionszielen, ein Vorreiter im Bereich der Energiespeicherung sowie Easy Smart Grids GmbH in Allensbach, die gerade eine innovative Lösung zur vergütungsbasierten Auslastungssteuerung von Netzzellen testen. Und schließlich besuchten die Exkursionsteilnehmenden das Stadtwerk am See mit einem innovativen Nahwärmekonzept in Überlingen
Für die Gäste aus Reykjavik waren die Unterschiede der Energiemärkte in Deutschland und Island besonders bemerkenswert, beeindruckt zeigten sie sich von der Flexibilität des europäischen Energiemarktes und dem Pumpspeicherkraftwerk, einer Technik, die in Island nicht genutzt wird. Beeindruckt waren sie auch von den Jobchancen, die dieser innovative Energiemarkt bietet. „Unsere Gäste kommen aus einer vergleichsweise eintönigen Energiewelt, die von Großkraftwerken und Grundlast bestimmt ist“, erläutert Professor Dr. Jochen Weilepp. „Bei der Exkursion haben sie erlebt, mit welchem intellektuellen Aufwand Deutschland versucht, die fluktuierenden Erneuerbaren stabil ins Netz zu integrieren“.
Ein für beide Hochschulen spannender Austausch, der fortgesetzt werden soll. Bereits im Mai reisen die Biberacher Energiewirte nach Island, um dort Land, Leute und die ganz andere Energieversorgung kennenzulernen.
Baden-Württemberg-STIPENDIUM
Das Austauschprogramm wird von der Baden-Württemberg Stiftung gefördert. Das Baden-Württemberg-STIPENDIUM ermöglicht durch finanzielle Unterstützung einen Studienaufenthalt im Ausland für Studierende von Hochschulen in Baden-Württemberg oder für ausländische Studierende an Hochschulen in Baden-Württemberg. Als Teil des Baden-Württemberg-STIPENDIUMs für Studierende unterstützt BWS plus neue und innovative Kooperationsprojekte zwischen Hochschulen in Baden-Württemberg und im Ausland. Dazu gehört auch das BWS-plus-Projekt „Lösungsbeiträge zur Energie- und Mobilitätswende“. Alle Informationen zum Baden-Württemberg-STIPENDIUM unter www.bw-stipendium.de.