HBC folgt als erste Hochschule des Landes integriertem Klimaschutzkonzept
Die Hochschule Biberach (HBC) hat als erste Hochschule in Baden-Württemberg ein Klimaschutzkonzept für ihre beiden Campus-Standorte erstellen lassen. Das Konzept berücksichtigt die vier Themenbereiche Gebäude und Energie, Mobilität, Freiflächen und Biodiversität sowie Abfall. Erstellt wurde das integrierte Klimaschutzkonzept in Zusammenarbeit mit externen Partnern; beteiligt waren das Beratungsunternehmen Drees & Sommer, Stuttgart, mit den Unternehmensbereichen Advances Building Technologies und Infra Consult sowie das Büro für Landschaftsarchitektur, Umweltplanung und Stadtentwicklung, Planstatt Senner, Überlingen.
Zielsetzung für das Konzept ist ein klimaneutraler Campus bis 2030. Dabei sieht sich die HBC getreu dem Motto „global denken, lokal handeln" in der Pflicht, einen Beitrag zum Klimaschutz als globale Herausforderung zur Sicherung der Lebensgrundlagen zu leisten.
Die Projektleitung für das Klimaschutzkonzept hat Professor Dr. Gotthold A. Balensiefen übernommen, Beauftragter für Ethik und Nachhaltige Entwicklung an der Hochschule Biberach. Balensiefen lehrt Umweltrecht in der Fakultät Bauingenieurwesen und Projektmanagement; unterstützt wurde er bei dem Projekt von seinen Kollegen Professor Dr. Jörg Entreß und Professor Dr.-Ing. Roland Koenigsdorff aus den Studiengängen Energie-Ingenieurwesen sowie Gebäude- und Energiesysteme.
Die Herausforderung des Klimaschutzes hat die HBC im Zuge der Erstzertifizierung als EMAS-Hochschule bereits 2015 angenommen. EMAS steht als Abkürzung für Eco-Management and Audit Scheme und zählt als Umweltmanagement-Zertifizierung der EU weltweit zu den bedeutendsten Umweltmanagementsystemen. Damit gehört die HBC zu den nur sechs EMAS-zertifizierten Hochschulen des Landes. Mit dem integrierten Klimaschutzkonzept werden nun erstmals verschiedene Handlungsfelder genau analysiert und Maßnahmen aufgezeigt, die in den kommenden Jahren konkretisiert und nach und nach umgesetzt werden.
Ziel und Inhalt des Vorhabens
Wesentliche Ziele des Klimaschutzkonzeptes sind es, die Gebäude auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen, die Energieversorgung umzustellen und das Bewusstsein der Hochschulmitglieder (sowohl Studierende als auch Mitarbeiter) zu schärfen.
Im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes wurden 50 Maßnahmen definiert, die bis 2040 umgesetzt werden sollen. Diese Maßnahmen wurden anhand der vier im Klimaschutzkonzept betrachteten Bereiche eingeordnet:
Gebäude und Energie
Das größte Potenzial liegt im Bereich Gebäude und Energie. Weil die Hochschule Nutzer, nicht Eigentümer der Immobilien ist, muss dafür die übergeordnete Behörde mitziehen. Tatsächlich unterstützt das zuständige Amt Ulm vom Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg die Initiative der Hochschule Biberach. Das gemeinsame, langfristige Ziel ist die Ertüchtigung und der wirtschaftliche Betrieb der Gebäude.
Mobilität
Bedeutsam ist zudem eine nachhaltige Mobilität der Hochschulangehörigen, ein Thema, das auch in anderen Projekten der Hochschule bearbeitet wird. Die HBC setzt beispielsweise bereits auf eine eigene Elektro-Roller-Flotte. Weitere Maßnahmen sollen in einem übergeordneten Mobilitätsmanagement, das Stadt und Region einbezieht, folgen.
Biodiversität
Eine Besonderheit des integrierten Klimaschutzkonzeptes der HBC liegt in der Berücksichtigung der Themen Freiflächen und Biodiversität. Laut Landschaftsarchitekt Tim Kaysers (Planstatt Senner) gebe es an den Campus-Standorten zu viele versiegelte Bereiche – es bestehe großes Potenzial für mehr Grün, mehr Aufenthaltsqualität und mehr Biodiversität.
Abfall
Zudem müssen Abfälle konsequent so weit wie möglich vermieden, getrennt oder wiederverwertet werden können. Die HBC kommt auf dem Weg zur papierlosen Hochschule voran. Die Vermeidung von Verpackungsabfällen und Einweggetränkebehältern wird ein weiterer Schwerpunkt sein.
Titel und Laufzeit des Vorhabens
KSI: Klimaneutrale Hochschule Biberach
01.04.2020-31.03.2023
Vorhabenbeteiligte
Hochschule Biberach
Förderkennzeichen
03K12760
Nationale Klimaschutzinitiative
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.