Sie sind bereits am Ende Ihres Master-Studiums und stehen bereits mit einem Bein im Beruf: Was ist Ihre konkrete Aufgabe?

Jonas Baumann: Ich arbeite aktuell als Werkstudent in der Immobilienbewertung bei dem Münchner PropTech Unternehmen einwert. Zu meinen Hauptaufgaben gehören die eigenverantwortliche Recherche und Auswertung von nationalen Markt- und Standortdaten sowie die Beschaffung und Prüfung relevanter Objektdaten. Darüber hinaus begleite ich unsere Gutachter*innen bei Objektbesichtigungen und wirke aktiv bei der Bewertung von Immobilien mit. 

Mann im Anzug im Porträt
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Jonathan Schantin: Ich absolviere derzeit ein Praktikum im Bereich Real Estate Fund Management bei MEAG. Im Rahmen meiner Tätigkeit bin ich für das Monats- als auch Jahresreporting verantwortlich. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil meiner Arbeit ist die Erstellung und Aufarbeitung von An- als auch Verkaufsunterlagen für Immobilien im Inland als auch im europäischen Ausland. Ebenso gehöre ich zu einer Projektgruppe, die sich mit den ESG-Herausforderungen (Environmental Social Governance ) auf Portfolioebene beschäftigt, also den Kriterien für nachhaltiges Wirtschaften im Unternehmen.

Mann im Anzug im Porträt
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Welche Rolle spielt internationale Erfahrung in Ihrem Tätigkeitsfeld?

Jonas: Ich arbeite in einem internationalen Team und in den Meetings und im Büro wird ausschließlich Englisch gesprochen. Dank meiner Zeit im Ausland kann ich mich mit meinen Kollegen problemlos in Geschäftsenglisch unterhalten und habe keine Probleme, Präsentationen zu halten oder mich an Diskussionen zu beteiligen.

Jonathan: Internationale Erfahrung spielt im Bereich des Fundsmanagement eine elementare Rolle. Die meisten Dokumente werden auf Englisch verfasst, da wir viel mit internationalen Unternehmen zusammenarbeiten und die Projektgruppen sich aus verschiedenen Nationalitäten zusammensetzen.
 

Haben Sie während des Studiums bereits Auslandserfahrung gesammelt?

Jonas: Während meines Bachelorstudiums an der Technischen Hochschule Augsburg habe ich ein freiwilliges Auslandssemester an der London South Bank University absolviert. Einen zweiten Auslandsaufenthalt in Kuala Lumpur, Malaysia konnte ich im Rahmen des Masters an der HBC absolvieren. Dabei habe ich vor allem gelernt, offen für neue Erfahrungen zu sein und mich schnell an neue Situationen anzupassen.

Jonathan: Ich war im Wintersemester 23/24 zusammen mit Jonas in Kuala Lumpur. Nachdem ich im Bachelorstudium leider nicht die Möglichkeit hatte im Ausland zu studieren, habe ich im Master die Chance bewusst genutzt, da mir im Verlauf meines Studiums immer klar geworden war, wie wichtig sowohl interkulturelle Kompetenzen als auch Fremdsprachenkenntnisse sind. Die wichtigste Erkenntnis für mich war, dass verschiedene Kulturen und Nationen alltägliche Themen, Probleme als auch internationale Konflikte unterschiedlich wahrnehmen.
 

Die Fakultät BWL an der Hochschule Biberach bietet zum Wintersemester einen neuen Schwerpunkt: International Management. Wenn Sie zurückblicken auf die Phase ihrer Studienwahl – wäre das eine Option für Sie gewesen?

Jonas: Mit unserem heutigen Wissen definitiv! Der neue Studienschwerpunkt „International Management“ verbindet wesentliche Aspekte der Betriebswirtschaftslehre mit einer globalen Perspektive. Das wäre, dürfte ich mich nochmals entscheiden, absolut eine Option. Die interkulturelle Kompetenz, die durch das Studium und das obligatorische Auslandssemester gefördert wird, hätten uns geholfen, ein tiefes Verständnis für unterschiedliche Kulturen zu entwickeln. 

Jonathan: Gerade in der internationalen Wirtschaft sind Absolvent*innen mit Auslandserfahrung sehr gefragt und werden von vielen Unternehmen bevorzugt. Durch die Vorlesungen werden auch die englischen Sprachkenntnisse verbessert, was nicht nur für das Auslandssemester, sondern auch für die spätere Karriere wichtig ist. Ich erachten es als äußerst sinnvoll, durch ein Studium mit internationaler Ausrichtung Schritt für Schritt auf die internationale Arbeitswelt vorbereitet zu werden. 
 

Welche Themen aus dem Curriculum des neuen Schwerpunkts finden Sie besonders interessant?

Jonas: Vor allem die international ausgerichteten Module halte ich für sehr interessant, da hier schon früh ein Bezug zu internationalen Themen vermittelt wird, der wesentlich dazu beiträgt, sich in einem internationalen Umfeld zurechtzufinden und im späteren Berufsleben in einer globalisierten und vernetzten Welt erfolgreich agieren zu können. Mein Favorit: "International Financial Management". Es vermittelt grundlegende Kenntnisse über globale Finanzmärkte und -strategien, die Voraussetzung sind, um erfolgreich in der Wirtschaft zu navigieren. 

Jonathan: Zu meinen Favoriten zählen die Module „Intercultural Communication“ und „Intercultural Management“. Sie sind mit Sicherheit eine hervorragende Grundlage, um  sich  in einem internationalen Umfeld bestens zurechtzufinden. Die erlernten Fähigkeiten erleichtern die Kommunikation und schaffen ein Grundverständnis für die Kulturen und Weltanschauungen der möglichen Geschäftspartner*innen und Kolleg*innen auf der ganzen Welt. 
 

Welche Skills / Eigenschaften bringen die Studierenden damit für ihre berufliche Karriere mit?

Jonas: Studierende, die den Schwerpunkt International Management wählen, lernen grundlegende Prinzipien der Unternehmensführung und Strategieentwicklung sowie Fähigkeiten in internationalen Verhandlungstechniken und interkulturellem Management. Darüber hinaus werden sie auf die globalen Aspekte der Unternehmensführung vorbereitet und entwickeln Führungsfähigkeiten in einer digitalen Welt. Indem sie sich mit internationalen Geschäftspraktiken und -strategien auseinandersetzen, schärfen sie zudem ihr strategisches Denken. Das Highlight des Studiums wird sicherlich das Auslandssemester. In dieser Zeit tauchen sie vollständig in eine neue Kultur ein, erweitern ihre interkulturelle Sensibilität und verbessern ihre Sprachkenntnisse in einem authentischen Umfeld. Sie lernen, sich flexibel an neue Situationen anzupassen und entwickeln eine tiefe Wertschätzung für kulturelle Vielfalt und globale Perspektiven.

Jonathan: Selbstvertrauen, Selbstständigkeit und Offenheit: Dies sind meiner Meinung nach die drei wesentlichsten und wichtigsten Eigenschaften, die den Studierenden durch den Schwerpunkt International Management in Verbindung mit einem Auslandsaufenthalt vermittelt werden. Durch den regelmäßigen Gebrauch der Fremdsprache wird die Anwendung zur Normalität. Dies ermöglicht einen tatsächlichen Austausch mit den verschiedensten Nationen und Kulturen. 
 

Was raten Sie jüngeren Kommiliton*innen?

Jonas: Nutzt die internationalen Angebote der HBC, auch wenn ihr in einer der anderen Vertiefungsrichtungen studiert! Ich musste mein Auslandssemester im Bachelor selbst organisieren, da kein verpflichtender Auslandsaufenthalt vorgesehen war. Das bedeutete, dass ich die gesamte Organisation selbst in die Hand nehmen musste - von der Planung über die Anpassung meines Studienplans bis hin zur Beantragung eines zusätzlichen Semesters, um ins Ausland gehen zu können.

Jonathan: Geht raus aus der Komfortzone und achtet darauf, dass der Spaßfaktor nicht zu kurz kommt! Für mich war es zunächst abschreckend, dass man im Studium, während eines Auslandssemesters oder im Berufsleben Englisch sprechen musste. Erst durch zahlreiche Gespräche mit Professoren und Arbeitgebern wurde mir bewusst wie wichtig Englischkenntnisse aber auch ein interkulturelles Verständnis in der heutigen Geschäftswelt sind. Daraufhin habe ich den Beschluss gefasst ein Semester im Ausland verbringen zu wollen und bereits nach den ersten zwei Wochen waren alle Bedenken über mögliche Sprachbarrieren und Hindernisse vergessen.

Studiengang BWL mit vier Schwerpunkten

Das Studium umfasst sieben Semester und schließt mit dem Bachelor of Science ab. Die HBC bietet die Vertiefungsrichtungen Bau und Immobilien, Energiewirtschaft, Unternehmensführung und neu International Management. Über den passenden Schwerpunkt entscheiden die Studierenden nach dem Grundstudium. Bewerbungen für das Wintersemester 24/25 sind bis 15. Juli möglich.

Während ihres Aufenthaltes in Malaysia unternahmen die Studierenden einen Trip nach Indonesien auf die Insel Java . Dort nahmen sie an einer Vulkanwanderungen teil, per Jeep wurden sie auf den Vulkan Bromo gebracht. Foto: Privat

Zwei Männer sitzen auf einem Quad
Zwei Männer sitzen auf einem Quad