Wer in einer festen Beziehung ist oder sogar verheiratet, wird bestimmt das ein oder andere Mal in Erinnerungen schwelgen und an den Ort und die Art des Kennenlernens, der ersten Begegnung zurückdenken. War es bereits in der Schule? In der Disco? Oder doch ein Chat im Internet? Man könnte meinen, dass sich die meisten Paare heutzutage über Dating-Apps und -Portale kennenlernen – bei 21% ist das laut Statista.de auch der Fall. Am häufigsten entstehen Beziehungen aber über Freunde, gemeinsame Kontakte.

Gleich im ersten Semester lernten sich die beiden im Hechtkeller, der Studierendenkneipe der Hochschule, auf einer Party kennen. Und das nur, weil „Peter“, ein Kommilitone von Marc Iffland, den „exotischen Dialekt“ der beiden als identisch identifizierte. „Er meinte zu mir: Du, ich kenn da einen, der spricht genauso wie du. Ich glaube, ihr könntet euch verstehen“, erinnert sich Kathrin Iffland zurück und lacht. Das kann man sogar wörtlich nehmen, denn der schwäbische Dialekt sei am Anfang tatsächlich nicht ganz einfach für die beiden gewesen. „Manche Wörter mussten wir erstmal nachfragen.“ Im Gespräch stellten die Studierenden dann schnell fest, dass ihre Elternhäuser in Hessen nur 30 Kilometer voneinander entfernt liegen. „Am Anfang war es nur eine Fahrgemeinschaft in unsere 400 Kilometer entfernte Heimat“, grinst der Bauingenieur. Im fünften Semester wurden die beiden dann ein Paar, sind inzwischen verheiratet und haben zwei kleine Kinder.

„Wir sind beide in Dörfern aufgewachsen und haben uns hier direkt wohlgefühlt, denn das dörfliche Gemeinschaftsgefühl mit den Vereinen und ehrenamtlichen Helfern lässt sich auch auf die HBC übertragen“, berichtet Kathrin Iffland. Nach dem Bachelor hat sie ihren Master in Sigmaringen gemacht. Ihr Mann hat seinen Master im Bauingenieurwesen noch an der HBC gemacht, dort nebenher im Institut gearbeitet. Nach ein paar Semestern Pendelei hat sich ihr Lebensmittelpunkt in die Nähe von Frankfurt am Main verlagert, wo die Familie nun weiterhin lebt.

Mann, Frau und zwei Kinder vor Gebäude
Mann, Frau und zwei Kinder vor Gebäude

An den Ort, wo alles begann, denken sie gerne zurück – kommen sogar regelmäßig nach Biberach, um ehemalige Kommiliton*innen und Freunde zu treffen. Auch ihren Kindern haben sie gezeigt, wo sie sich kennenlernten, gemeinsam in der Mensa zu Mittag gegessen und den Infotag besucht. Seit die Hessen an der Hochschule ihren Abschluss gemacht haben, habe sich am Campus aber einiges verändert. Die Mensa gab es damals noch gar nicht und auch das Gebäude der Industriellen Biotechnologie am Campus Aspach war noch nicht erbaut. „Dass es den alten Hechtkeller nicht mehr gibt, ist für uns natürlich sehr traurig“, bedauert die Biotechnologin. Wie die heutige Studierendenkneipe aussieht, hat sich das Paar natürlich trotzdem angeschaut. Schließlich war Marc Iffland Jahre lang der „Hechtchef“ und hat gemeinsam mit seinem Semester Partys wie das „Partyranking“ ins Leben gerufen.

Die Partys, die kleinen Semester, die Nähe zu den Professor*innen und der Praxisbezug haben für die Ifflands das Studium an der HBC so besonders gemacht. „Man konnte sich mit der Hochschule identifizieren, sich selbst einbringen und hat sogar nach dem Studium noch Kontakt zum ein oder anderen Professor oder zur Professorin gehalten und Hilfe bei Fragen bekommen.“ Werte, mit denen die Hochschule heute noch punktet und sich dadurch von der ein oder anderen großen Institution absetzt. Die beiden Alumni haben in Biberach tolle Freundschaften gefunden, die bis heute bestehen. Verbindungen fürs Leben eben.

Um das Pflegen dieser Verbindungen zu fördern, hat die Hochschule Biberach den HomeComingDay ins Leben gerufen. Er findet jedes Jahr am ersten Schützenfreitag statt und bringt ehemalige Studierende, genauso wie aktuell Studierende, Professor*innen und Mitarbeitende zusammen. Das Event ist am 14. Juli und beginnt um 18 Uhr im Innenhof des D-Gebäudes und endet, für diejenigen, die noch Lust auf weiterfeiern haben, in der Stadt „auf d` Schütza“.