Wie setzen internationale Unternehmen und Forschungseinrichtungen biotechnologische Verfahren um? Diese Frage führte 17 Studierende, Mitarbeiterin Julija Liemke sowie Professorin Dr. Kerstin Otte der Fakultät Biotechnologie der Hochschule Biberach (HBC) nach Schweden und Litauen, um angewandte Forschung hautnah zu erleben. Ziel der Exkursion war es, den Studierenden praxisnahe Einblicke in die Arbeit an international renommierten Forschungszentren und Unternehmen zu bieten, die sie auf ihre eigene Karriere vorbereiten.

Die Exkursion begann in Uppsala, Schweden, mit einem Besuch der Firma Cytiva und des Testa Centers, einem hochmodernen Laborzentrum, das gemeinsam mit der schwedischen Regierung betrieben wird. Hier erhielten die Studierenden Einblicke in zentrale biotechnologische Verfahren wie Upstream- und Downstream-Prozesse, die für die Herstellung und Aufbereitung von biopharmazeutischen Produkten essenziell sind. "Das Testa Center zeigt uns, wie Theorie in die Praxis umgesetzt wird – es ist beeindruckend, hier einmal live dabei zu sein," erzählt Katharina Schweikle, die im vierten Semester Pharmazeutische Biotechnologie an der HBC studiert. Ein weiteres Highlight für die Studierenden war die Besichtigung der Altstadt sowie der Universität Uppsala, die älteste noch existierende Uni Skandinaviens.

Am nächsten Tag ging es für die Exkursionsgruppe nach Stockholm. Hier führte die Reise zum SciLifeLab, einem Zentrum für biomedizinische Forschung, in dem unter anderem international bedeutende Projekte zur Sequenzierung und Malariaforschung durchgeführt werden. 

Personen stehen in einem Labor
Personen stehen in einem Labor

Auch Studierende der Hochschule Biberach haben bereits an diesen Projekten während ihres Praxissemesters oder ihrer Bachelorarbeit mitgearbeitet. So beispielsweise die Absolventin Elisa Semle, die im Sommersemester 2023 für das Praxissemester an das Wenner-Gren Institute der Universität Stockholm wechselte und sich im Detail mit der Fragestellung, wie Malaria in Zukunft verhindert oder besser heilbar werden könnte, befasste.

An der Königlichen Technischen Hochschule (KTH) „erhielten wir Einblicke in die Arbeit zweier Forschungsgruppen und wurden durch die Labore geführt, in denen Bachelor- und Masterstudierende, unter anderem mit Fermentern und an Fragestellungen der Gentherapie, arbeiten“, berichtet Schweikle weiter über die Exkursion. 

Der zweite Teil der Exkursion führte die Gruppe nach Vilnius, Litauen. An der Universität Vilnius bekamen die Studierenden Einblicke in aktuelle Projekte zur CRISPR-Technologie und zu Zelltherapie, die Schlüsselbereiche der medizinischen Biotechnologie darstellen. Laborbesichtigungen ermöglichten den Teilnehmenden, moderne molekularbiologische Techniken und deren Umsetzung in der Praxis kennenzulernen. Abschließend stand ein Besuch bei ThermoFisher Scientific auf dem Programm, bei dem die Gruppe weitere Einblicke in die Anwendung biotechnologischer Verfahren und die Abläufe in einem internationalen Unternehmen erhielt.

Die Exkursion bot den Studierenden umfassende Einblicke in die praktische Anwendung biotechnologischer Verfahren und verdeutlichte, wie bedeutend internationale Kooperation und Wissenstransfer für die Forschung und Entwicklung in der Biotechnologie sind. Für die Studierenden war es eine einmalige Gelegenheit, das Zusammenspiel von Wissenschaft und Praxis hautnah zu erleben, wertvolle Kontakte zu knüpfen und Inspirationen für ihre eigene berufliche Zukunft zu sammeln.

Bunte Häuser in Stockholm
Bunte Häuser in Stockholm