EnMa-HAW: Konzept für automationsgestütztes Energiemanagement an nicht-universitären Hochschulen in Baden-Württemberg

Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. Martin Becker

Projektbearbeitung:

  • Dipl. Ing. (FH) Peter Knoll
  • Weicheng Chen
  • Sofia Sauter
  • Tobias Götz

Mittelgeber: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg

Projektpartner:

  • Hochschule Offenburg
  • Hochschule Nürtingen/Geislingen
  • Hochschule Furtwangen

Laufzeit: 01.08.2019 –  06. 2023

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst

Viele nicht-universitäre Hochschulen in Baden-Württemberg haben bzgl. ihres Energie- und Gebäudemanagements keine durchgehende Struktur. Sie sind vielmehr historisch gewachsen und weisen eine Vielzahl von unterschiedlichsten Technologien bezüglich Zählerstrukturen, Automationskomponenten und Kommunikationsschnittstellen auf. Vielfach werden auch noch Zähler manuell abgelesen und erfasst, was zu einem erhöhten Zeitaufwand des Personals führt und fehleranfällig ist.

Des Weiteren besteht in vielen Liegenschaften das Problem, dass bereits automatisch ausgelesene Zähler (z.B. durch M-Bus) in einer proprietären Datenbank abgelegt werden. Somit sind diese Daten an den entsprechenden Softwarehersteller gebunden, was die technologie- und herstellerunabhängige Weiterverarbeitung der Energiedaten behindert.

Diese Rahmenbedingungen erschweren ein automationsgestütztes Energie- und Gebäudemanagement mit standardisierten Energieanalysen und –berichten und letztlich einen nachhaltigen Betrieb der Liegenschaften aus Betreibersicht.

In einem wissenschaftlichen Begleitprojekt der Hochschulen Biberach und Offenburg soll auf den bisher gewonnenen Erkenntnissen (z.B. EMAS-Prozess an den Pilothochschulen) ein Konzept für ein automationsgestütztes Energie- und Gebäudemanagement mit Umsetzung von standardisierten Mess- und Zählerstrukturen und einem systematischen Energiedatenmanagement an nicht-universitären Hochschulen entwickelt werden.

Hierfür wird u.a. auch ein Leitfaden für ein agiles Energiemanagement an nicht-universitären Hochschulen erstellt und es werden an den Pilothochschulen sog. Energiezirkel eingerichtet. Damit können die Konzepte und erzielten Umsetzungsergebnisse in der Breite auf Liegenschaften ähnlicher Größe und Nutzung in Baden-Württemberg übertragen werden. Ein zentrales Hauptziel des Projektes ist es, hierbei eine standardisierte und automatisierte Archivierung von Messdaten in einer herstellerunabhängigen Datenbank nach einer standardisierten Datenstruktur mit Bezug zum Kennzeichnungssystem der Richtlinie VDI 3814, Blatt 4.1 zu erreichen. Aufbauend auf dieser Datenbank können über eine standardisierte Schnittstelle unterschiedlichste Softwaretools auf diese Daten zugreifen, ohne dass aufwändige und kostenintensive Exportfunktionen, oder projektspezifische Schnittstellen eingerichtet werden müssen.

Abbildung 1 veranschaulicht diesen prinzipiellen Aufbau.

Hierbei handelt es sich zunächst um die strukturierte und vollständige Zählerdatenerfassung (Strom, Wärme, Kälte, Gas, Wasser), die in Zukunft noch um passende Prozessdaten aus Anlagen und Räumen für einen optimierten Gebäudebetrieb erweitert werden sollen.

Grafik EnMa-HAW
Grafik EnMa HAW