Wir gratulieren Dr. rer. pol. Jasmin Steinhauser ganz herzlich zur Promotion! Die Leiterin der Abteilung für Organisations- und Campusentwicklung sowie stellvertretende Kanzlerin (gemeinsam mit Natalie Borner, Leiterin der Personalabteilung) hat im Juni 2025 ihre Dissertation zum Thema „Die Institutionalisierung des nachhaltigen Wohnungsbaus – eine Studie über die Entwicklung ressourceneffizienten Bauens aus Sicht des Neoinstitutionalismus“ an der Universität Ulm verteidigt. Die Promotion erfolgte in Kooperation mit dem Institut für Nachhaltige Unternehmensführung der Universität Ulm; Betreuer waren Prof. Dr. Martin Müller (erster Gutachter) und Prof. Dr. André Bleicher, Fakultät BWL an der HBC (zweiter Gutachter).
Das Besondere: Jasmin Steinhauser hat die Promotion in den vergangenen vier Jahren berufsbegleitend und als Personalentwicklungsmaßnahme der HBC absolviert. Unterstützt wurde sie in ihrem Wunsch nach Weiterqualifizierung neben André Bleicher vor allem von Kanzler Thomas Schwäble. Auch privat erfuhr die zweifache Mutter viel Rückhalt für das Gelingen ihres ehrgeizigen Vorhabens.
Dieser Erfolg ist ein Beispiel dafür, wie Engagement, Wissensdurst und Forschung zu hochwertigen Ergebnissen führen können. Wir sind stolz darauf, eine so inspirierende Kollegin in unserem Team zu haben
Eine berufsbegleitende Promotion in der Hochschulverwaltung gilt als selten, bietet jedoch großes Potenzial ist Kanzler Schwäble überzeugt: „Eine solche weitreichende Weiterbildungsmaßnahme stärkt die Mitarbeiterbindung sowie die Fähigkeit, komplexe Projekte wie eine nachhaltige Campusentwicklung effizient umzusetzen“, so der Kanzler. Auch fördere die interdisziplinäre Zusammenarbeit, die eine Promotion mit sich bringe, ein besseres Verständnis zwischen Wissenschaft und Verwaltung, trage zur Modernisierung von Prozessen bei und schaffe durch Best Practices Vorbilder für andere Hochschulen. „Die Hochschulleitung freut sich mit Jasmin Steinhauser, dass sie diesen Meilenstein erreicht hat. Dieser Erfolg ist ein Beispiel dafür, wie Engagement, Wissensdurst und Forschung zu hochwertigen Ergebnissen führen können. Wir sind stolz darauf, eine so inspirierende Kollegin in unserem Team zu haben“, so Schwäble.
Die Dissertation von Jasmin Steinhauser beschäftigt sich mit der Entwicklung nachhaltigen Wohnungsbaus in Deutschland und untersucht diesen Prozess anhand der Organisationstheorie. Ziel der qualitativen Studie war es, zu analysieren, wie ressourcenschonende Baupraktiken im Bereich des Wohnungsbaus entstehen und sich etablieren. Dafür wurden 21 Experten aus Bauwirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft befragt.
Die Arbeit beleuchtet drei zentrale Aspekte:
Die Studie verdeutlicht, wie politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen – wie der Emissionshandel, die EU-Taxonomie, das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) und das DGNB-Zertifikat – den Wandel im Wohnungsbau beeinflussen. Gleichzeitig zeigt sie Spannungen zwischen innovativen Vorreitern und weniger engagierten Akteuren auf.
Die Arbeit untersucht außerdem technologische und normative Ansätze wie Kreislaufwirtschaft, Suffizienz und den Einsatz von Holz als Baustoff sowie die strukturellen Herausforderungen dabei. Ein dynamisches Modell zeigt, wie Treiber, Diskussionen, Aktivitäten und Regeln im Wohnungsbau zusammenwirken. Damit trägt die Dissertation nicht nur zur Weiterentwicklung der Theorie bei, sondern liefert auch praktische Impulse für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, um den Gebäudesektor klimaneutral zu gestalten.
Mit der Dissertation konnte ich zwei meiner beruflichen Leidenschaften vereinen: den Wohnungsbau und die Organisationsentwicklung.
„Mit der Dissertation konnte ich zwei meiner beruflichen Leidenschaften vereinen“, sagt Jasmin Steinhauser, „den Wohnungsbau und die Organisationsentwicklung. Durch meine langjährige Erfahrung in beiden Bereichen gewann ich wertvolle Einblicke, die sich ideal mit den aktuellen Themen Transformation und Klimaschutz verknüpfen lassen.“
Ganz konkret kann die HBC Erkenntnisse aus der Promotion in den langjährigen Prozess der Organisations- und Campusentwicklung einfließen lassen. Bei der komplexen und interdisziplinären Aufgabe sind viele interne und externe Beteiligten (von Fakultäten und Abteilungen bis hin zu Ministerien und Ämtern) involviert.
Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Entwicklungsprozessen wie diesem helfe, Zusammenhänge besser zu verstehen und Veränderungen zielgerichtet umzusetzen, sind sich Jasmin Steinhauser und Thomas Schwäble einig. Unterstützt werde u.a. ein Denken über Strukturen, Zuständigkeiten und Disziplinen hinweg, was die Fähigkeit der Hochschule stärke, Zukunft aktiv zu gestalten. „Ich bin der Hochschule sehr dankbar für die Möglichkeit, mein Wissen in der Baubioökonomie sowie in der Organisationstheorie vertiefen zu können. Schon während der Promotion und nach dem erfolgreichen Abschluss kann ich meine Qualifikation in die Hochschule einbringen“.