Gletscher, Vulkane und heiße Quellen: Island fasziniert mit seiner fantastischen Landschaft und verfügt gleichzeitig über reichlich grüne Ressourcen, die das Land seinen geologischen Gegebenheiten zu verdanken hat. Islands vulkanologischer Ursprung beschert dem Inselstaat unzählige Geysire und Wasserfälle, viele Vulkane sind aktiv, andere liegen unter Gletschern im Stand-By-Modus. Das Land ist nicht nur für Reisende spannend, gerade Energiewirten bietet die Insel jede Menge interessante fachliche Themen.

„Das stellt eine ideale Ergänzung zum Angebot der HBC dar, von der Masterstudierende ebenso profitieren werden wie Bachelorstudierende im letzten Studienjahr“, erläutert Professor Dr. Jochen Weilepp, Dekan der Fakultät BWL, der den Kontakt hergestellt hat. „Für zukünftige Energiewirte ist Island ein sehr interessantes Land. Die Strom- und Wärmeversorgung wird hauptsächlich durch Geothermie und Wasserkraft dargestellt, die Produktion ist zentralisiert. In Deutschland hingegen entwickeln wir uns immer stärker zu einer dezentralen Stromproduktion mit entsprechend hohen Anforderungen an die Netzinfrastruktur“, so Weilepp. Durch den Austausch würden die Studierenden beider Hochschulen das jeweils andere System kennenlernen, aber auch Lehrinhalte vorfinden, die die jeweils eigene Institution nicht bietet.

Kontakt

So können sich die angehenden Energiewirte aus Biberach auf Island beispielsweise mit technischen Grundlagen vertraut machen, ohne wesentliche Vorkenntnisse vorweisen zu müssen. Vertieft werden vor allem Geothermie, Windenergie und/oder Wasserkraft. Im Gegenzug finden die Studierenden der ISE an der HBC energiewirtschaftliches Know how, das an ihrer Universität nicht vermittelt wird, z.B. Projektfinanzierung, Claimmanagement, Energiehandel oder Energieeffizienz. Zudem, so Weilepp, verfüge die Fakultät BWL der Hochschule Biberach über ein ausgezeichnetes Netzwerk in die Branche. „Erste Unternehmen haben bereits Interesse signalisiert, isländische Studierende für Industriepraktika einzusetzen“.

Den Austausch wollen die Partnerhochschulen ab dem kommenden Jahr beginnen. Dabei werden die deutschen Teilnehmer*innen die Zeit von Juli bis Dezember in Island verbringen, die isländischen Studierenden werden von Februar bis Juni nach Biberach kommen.

Darüber hinaus bietet die ISE einige Plätze für deren dreiwöchige Summer School an, die jeweils im Juli stattfindet. Neben Vorlesung geht es dabei um eine Exkursion durch Island, bei der die Studierenden energietechnische Anlagen besuchen und vor allem das Land kennenlernen.

Eine weitere Exkursion nach Island plant die Fakultät BWL im kommenden Jahr. Dann sollen Bachelor- wie Masterstudierende der BWL mit Schwerpunkt Energiewirtschaft die Gelegenheit bekommen, Kurse in Energiepolitik und Finanzierung zu besuchen – gemeinsam mit Kommiliton*innen der ISE: Auf dem Programm stehen die Vorlesungen „International Energy Policy Analysis“ (Prof. Dr. Stefan Ulreich) und „Financing of Energy Projects and -Ventures“ (Prof. Dr. Jochen Weilepp). „Eine vielversprechende Kooperation, die wichtige internationale Erfahrung bereithält und die wir weiter ausbauen wollen“, so der Dekan.