


Die Hochschule Biberach möchte den Austausch mit der Universität Bozen verstärken. Insbesondere für die Fakultät Bauingenieurwesen und Projektmanagement und speziell den Holzbau ist die italienische Uni von besonderem Interesse. Rektor Prof. Dr.-Ing. Matthias Bahr besuchte in der vergangenen Woche das Fraunhofer Institut Italia, um sich u.a. über aktuelle Themen der Automatisierungstechnik im Bau zu informieren.
Bahr reiste nicht allein: Prof. Dr. habil. Jörg Schänzlin, geschäftsführender Leiter des Instituts für Holzbau, begleitete ihn sowie Honorarprofessor Alexander Hofmann und Dr. Martin Schmucker. Als Vertreter der Unternehmung HOCHTIEF hatte Hofmann vor zwei Jahren den Erstkontakt zwischen der HBC und der UniBz hergestellt. Schmucker ist Finanzierungs- und Bauexperte im internationalen Anlagen- und Projektgeschäft mit den Schwerpunkten Automobil, Maschinenbau und Energie und begleitet das Startup Sustravia, das unter der Betreuung von Prof. Dr.-Ing. Christof Gipperich (Studiengang Projektmanagement) an der HBC entstanden ist. Geschäftsführer ist der Absolvent Luigi Paolo Ceci. Sustravia ist ein Green-Tech Startup, das intuitive webbasierte Software anbietet, mit denen Auftraggeber wie Auftragnehmer ihr Global Warming Potential bewerten können.
Unter dem Dach der Fraunhofer Italia ist u.a. das Fraunhofer Innovation Engineering Center IEC in Bozen organsiert. Das Center unterstützt vor allem kleine und mittelständische Unternehmen in der Region, die bisher kaum Zugang zu angewandter Forschung haben. Geleitet wird das IEC von Prof. Dr.-Ing. Dominik Matt, der die HBC-Delegation begrüßte und die jüngsten Entwicklungen hinsichtlich Digitalisierung und Robotics an seinem Institut skizzierte.
In internationalen und interdisziplinären Teams arbeiten die Forscher*innen eng der Universität sowie der Industrie an gemeinsamen Projekten. Die Biberacher Besucher konnten das Forschungs- und Demonstrationslabor erleben, in dem modernste Informations- und Kommunikationstechnologien sowie Anwendungen für die Produkt- und Dienstleistungsentwicklung zu sehen sind. Zu den neuesten technischen Systemen in dem Institut zählen Computer Aided Design, Simulationen, Virtual Reality oder Human Models. Auch können die Forscher*innen testen, ob und in welchem Maße der Kunde von der Integration einer neuen Technologie profitiert.
Mit der Universität Bozen loteten Bahr und Schänzlin zudem aus, inwieweit die HBC den Bachelorstudiengang im Bereich Holzbautechnik unterstützen kann, den die Universität Bozen neu anbietet. Erste Formate eines Lehrtransfers gibt es bereits: Prof. Dr. Martin Spitzner hält bereits Vorlesungen in Bozen. Prof. Schänzlin stellte darüber hinaus die Studienmöglichkeiten der Biberacher Fakultät Bauingenieurwesen und Projektmanagement vor. Auf besonderes Interesse stießen der Master Holzbauingenieurwesen sowie die vielfältigen Forschungsprojekte des Instituts für Holzbau. Das Biberacher Modell, das das Zimmererhandwerk mit einem Ingenieurstudium verbindet, war für Vertreter*innen der Universität Bozen ein Novum – von dem Model zeigten sie sich ebenfalls beeindruckt.
Nun werden konkrete Möglichkeiten der Zusammenarbeit in Forschung, Lehre und Transfer geprüft. Auch tauschten sich die Gruppe um Rektor Bahr über verschiedene Startup-Aktivitäten im Bereich Digitales Asset Management und Nachhaltigkeitsbewertung aus.
Unser Bild zeigt Rektor Prof. Dr.-Ing. Matthias Bahr (2. v. l.) zusammen mit Honorarprofessor Alexander Hofmann (links von ihm) und Prof. Dr. habil. Jörg Schänzlin (2.v.r) sowie die Gastgeber Assistant Professor Dr. Gabriele Pasetti Monizza (Mitte) von der Fakultät Engineering und Dr. techn. Dietmar Siegele, Head of Unit Process Engineering in Construction, derUni Bozen. Fotos: privat