


Für Studierende und Wissenschaftler*innen der Pharmazeutischen Biotechnologie an der Hochschule Biberach (HBC) ist es ein zentrales Ziel, Krankheiten zu verstehen und gezielt Therapien zu entwickeln, die das Leben von Patient*innen verbessern und sie im besten Fall heilen können. Dabei geht es nicht nur um das Erfassen molekularer Mechanismen, sondern auch darum, individuelle und wirksame Behandlungsansätze zu finden.
Um diese Herausforderungen zu meistern, ist der Austausch von Wissen und Erfahrungen von großer Bedeutung auch auf internationaler Ebene. Die globale Vernetzung in der Wissenschaft ermöglicht es, unterschiedliche Perspektiven zusammenzuführen und so innovative Lösungen zu fördern. An der Hochschule Biberach ist dieser Gedanke fest verankert: Durch internationale Kooperationen werden Studierende und Forschende in modernsten Methoden ausgebildet und erhalten die Chance, ihre Expertise über Landesgrenzen hinaus zu erweitern. Egal ob Professor*innen, Doktorand*innen, wissenschaftliche Mitarbeitende oder Studierende: In der Fakultät Biotechnologie arbeiten bereits viele Menschen aus verschiedenen Ländern zusammen, um gemeinsam zu forschen, zu lehren und zu lernen.
Ein Beispiel für diesen internationalen Ansatz ist der zweimonatige Aufenthalt von Agata Mlynska, Dozentin der Universität Vilnius. Die litauische Wissenschaftlerin, eine anerkannte Expertin in der Krebsimmunologie, war im Wintersemester an der Fakultät Biotechnologie der HBC als Gastdozentin tätig. Sie hielt Vorlesungen, leitete praktische Übungen und wirkte aktiv an der Weiterentwicklung des neuen Studiengangs Medizinische Biotechnologie mit. „Ich habe meine Zeit an der Hochschule Biberach sehr genossen. Die Studierenden waren neugierig und engagiert, die Lehrkräfte schufen eine unterstützende Atmosphäre. Von Anfang an fühlte ich mich willkommen“, erzählt Mlynska.
Ihre Forschung beschäftigt sich mit den komplexen Wechselwirkungen zwischen Tumorzellen und dem Immunsystem. Ein besonderer Fokus liegt auf der Immunzellinfiltration in Tumoren – ein Bereich, der essenziell für neue Krebstherapien ist. „Mein Ziel ist es, die Immunreaktion gegen Krebs gezielt zu verstärken, indem wir hemmende Mechanismen ausschalten oder Immunzellen mit neuen Angriffswerkzeugen ausstatten – ein Feld, in dem die Gentechnik enorme Möglichkeiten bietet“, erläutert sie.
Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit an der HBC engagierte sich Mlynska auch in der Lehre. Ein wichtiger Bestandteil ihres Aufenthalts war die Mitwirkung an der Entwicklung von Lehrmaterialien für den neuen Studiengang Medizinische Biotechnologie, der zum Wintersemester 2025/26 startet. „Besonders spannend finde ich, dass bereits Bachelor-Studierende eine solide Grundlage in modernen Immuntherapien erhalten – eine wertvolle Vorbereitung für die Praxis.“
Prof. Dr. Jürgen Hannemann, Studiendekan des Bachelorstudiengangs Biotechnologie, betont, dass biotechnologische Forschungsergebnisse seit Jahrzehnten auf internationalen Kongressen präsentiert werden. „Diese Kongresse sind für den wissenschaftlichen Austausch sehr wichtig. Um unsere Studierenden zu fördern, ist es uns ein Anliegen, ihnen früh zu vermitteln, wie internationale Zusammenarbeit aussieht.“ Die Hochschule Biberach und die Fakultät Biotechnologie fördern dies mit verschiedenen Internationalisierungsprogrammen. So setzt die HBC auf eine Kombination aus exzellenter Lehre, praxisnaher Forschung und globaler Kooperation.
Mlynska war vor allem beeindruckt von der offenen und unterstützenden Atmosphäre an der Hochschule: „Für mich war besonders, dass ich das Interesse der Studierenden wecken konnte. Auch die Kolleg*innen waren unglaublich hilfsbereit, luden mich nach der Arbeit zu Aktivitäten ein und machten meinen Aufenthalt sehr angenehm.“
Zurück an der Universität Vilnius setzt sie ihre Forschung fort und unterrichtet Kurse über pathologische Mechanismen des Immunsystems. Sie sieht großes Potenzial für eine vertiefte Zusammenarbeit zwischen ihrer Universität und der HBC: „Mobilitätsprogramme für Studierende, der Austausch von Dozierenden oder gemeinsame Forschungsprojekte könnten uns helfen, voneinander zu lernen und neue Synergien zu schaffen.“ Konkrete Möglichkeiten wären die Teilnahme von HBC-Studierenden an der COINS-Konferenz in Vilnius – eine der größten studentisch organisierten Biotechnologie-Konferenzen in Europa – oder Online-Initiativen wie Fernunterricht, Online-Seminare oder Studenten-Hackathons.
Auch Prof. Hannemann ist von den geplanten kooperativen Maßnahmen begeistert und „arbeitet mit seinen Kolleg*innen an deren Umsetzung.“ Mit Initiativen wie dieser unterstreicht die HBC die Bedeutung internationaler Kooperationen für Lehre und Forschung. Sie sind nicht nur ein Gewinn für den akademischen Austausch, sondern leisten auch einen wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung der Biotechnologie.