Bildhinweis Bühnenbild: Der Prinz-Eugen-Park München gilt als Musterbeispiel einer nachhaltigen Quartiersentwicklung. Foto:@Michael Nagy, LHM 

Bildhinweis Porträt: Professor Jan Gossarth, Foto: Helmut Fricke

Die Hochschule Biberach (HBC) stärkt die Bioökonomie in der Lehre und verbindet die Nachhaltigkeitsausrichtung mit dem Bau. Zum Wintersemester hat die Hochschule erstmals eine Professur für „Bioökonomie und Zirkulärwirtschaft“ besetzt. Damit will die HBC den Nachhaltigkeitsgedanken in der Lehre stärken und Potenziale der Bauwirtschaft für positive Beiträge für den Klimaschutz ausschöpfen. Denn: dem Bausektor werden knapp 40 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen zugeschrieben. Über den Holzbau lässt sich hingegen sogar ein positiver Klimaeffekt erzielen. Wissenschaftliche Studien sehen daher große Potenziale der Bauwirtschaft als „Kohlenstoffsenke“. Die Professur ist an der Fakultät für Bauingenieurwesen und Projektmanagement angesiedelt.

Den Ruf erhielt Dr. Jan Grossarth, der sich seit vielen Jahren mit dem Themenfeld der Nachhaltigkeitspolitik befasst. Der Wissenschaftsjournalist und Autor arbeitete als leitender Redakteur für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ zu Fragestellungen der Bioökonomie. Zuletzt war er als Stabstellenleiter im Bundesagrarministerium inhaltlich etwa mit der Ackerbaustrategie der Bundesregierung befasst. Er verfasste Bücher und wissenschaftliche Beiträge zu Fragen nachhaltiger Innovation der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Eine konsequente zirkuläre Ausrichtung der landwirtschaftlichen Stoffströme ist auch der Leitfaden des 2019 von ihm herausgegebenen Bandes „Future Food. Die Zukunft der Welternährung“. Die Land- und Forstwirtschaft ist die wichtigste Ressourcenbasis der Bioökonomie. Aber auch die Nutzung von Rest- und Abfällen ist zentral – zumeist unter der Verwendung innovativer biotechnischer Verfahren.

Professor Jan Grossarth Foto Quelle Helmut Fricke
Professor Jan Grossarth Foto Quelle Helmut Fricke

Jan Grossarth, 1981 in Heidelberg geboren, studierte bis 2007 Volkswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München mit den Schwerpunkten Wirtschaftsgeschichte und Statistik. Nach seinem Examen arbeitete er bis 2019 für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Grossarth promovierte 2018 an der Universität Regensburg mit einer kulturwissenschaftlichen Studie über agrarökologische Diskurse. Neben seiner Professur an der Hochschule Biberach ist Grossarth Mitglied einer Forschungsgruppe an der LMU München, die sich mit ethischen Fragen der Bioökonomie befasst.