Raum für Kultur, der innerhalb kürzester Zeit überall in der Stadt entstehen kann: Das möchte das Team des Startups Qube anbieten. Ihre mobile Bühne passt in einen Kleinbus und lässt sich in weniger als einer Stunde aufbauen – diese Flexibilität soll es Städten ermöglichen, unkompliziert Möglichkeiten für Kulturangebote zu schaffen.

„Musik, Kleinkunst und Theater, Vorträge oder Kurse könnten hier stattfinden,“ erklärt Gründerin Lea Hofmann. „Unser Prototyp war auch schon im Einsatz: Bei der Ulmer Kulturnacht haben wir den Qube zum Beispiel direkt vor dem Münster aufgestellt und dort Konzerte und einen Poetry Slam veranstaltet.“

Mit dem Qube möchten sich die ErfinderInnen besonders an Städte und Kultureinrichtungen wenden. Damit diese den Pop-up-Pavillon auch über längere Zeit ohne Mehraufwand bespielen können, entwickeln sie dazu noch eine App, mit der interessierte Bürger*innen die Bühne für eigene Angebote mieten und einen schnellen Überblick über bereits geplante Angebote bekommen können. Städte könnten den Qube mieten oder kaufen und über die App die Nutzung organisieren.

„Die App wird dann der Vermittler zwischen der Stadt und den NutzerInnen,“ so Hofmann. Sie studiert Architektur an der Hochschule Biberach und sieht den Qube als Bereicherung für das Stadtbild: „Unser Traum ist es, dass der Qube-Pavillon längerfristig steht und ein Teil der Kulturlandschaft von Städten wird.“  

Nachhaltige Materialien und regionale Produktion

Die Bühne ist zwar für kürzere Aktionen konzipiert, sie ist aber widerstandsfähig genug, um auch mehrere Tage oder Wochen im Freien zu überstehen. Mitgründer Luca Linder, ebenfalls Architekturstudent an der Hochschule Biberach, erklärt: „Das Konstrukt besteht fast komplett aus Naturmaterialien: Ein Gestell aus widerstandsfähigem mehrfach verleimtem Lärchenholz und Zeltstoff aus wasserdichter Baumwolle. Der Qube ist außerdem so konstruiert, dass er für verschiedene Nutzungen verwendet werden kann. Man kann zum Beispiel mehrere Qubes aneinanderstellen, um eine größere Bühne zu haben.“

Qube Konstruktion
Qube Konstruktion

Die Materialien bezieht das Team lokal; wenn die Produktion anläuft, soll das bei Schreinereien aus der Region geschehen. Langfristig denkt das Team auch darüber nach, die Bühne mit einer autarken Stromversorgung auszustatten, zum Beispiel über Solarpaneele, die Strom für Licht- und Musikanlagen liefern könnten. Das sei aber erst später vorgesehen; zuerst soll das bereits konstruierte Modell weiterentwickelt und für den Kultursommer 2021 auf den Markt gebracht werden. „Wir sind bereit für Aufträge,“ so Luca Linder.

Verbund InnoSÜD
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Text: Dorothee Barsch, InnoSÜD-Wissenschaftskommunikatorin

Bühnenbild: Luca Linder / Qube

Foto im Fließtext: Lea Hofmann / Qube