Bau-Projektmanager rekonstruieren zerstörte Synagoge Laupheim
Studierende der Hochschule Biberach (HBC) haben erstmals ein Gebäude nachgebildet, das nicht mehr existiert. Für die Nachbildung in einem digitalen Modell haben die angehenden Bau-ProjektmanagerInnen Augenzeugenberichte, Fotomaterial und ein Holzmodell eingesetzt – entstanden ist ein digitaler Zwilling der jüdischen Synagoge Laupheim. Das Gebäude ist in der Reichspogromnacht am 9. November 1938 zerstört worden. Mithilfe einer computergenerierten, interaktiven virtuellen Umgebung können die Studierenden das historische Gotteshaus zugänglich und erlebbar machen. Vermittelt hatte das Projekt der Freundeskreis e.V. des Laupheimer Museums zur Geschichte von Christen und Juden.
Über sechs Monate haben die Studierenden ihr digitales Modell aufgebaut und aus vielen Details zu einem Gesamtbild zusammengesetzt. Das Modell ermöglicht es dem Betrachter, die Synagoge als virtuellen Raum zu durchschreiten. Möglich ist dies mithilfe der Technik Virtual Reality (VR): Setzt der Betrachter eine sogenannten VR-Brille auf, suggeriert ihm die Technik eine realitätsgetreue Umgebung.
Betreut wurden die Studierenden von Professor Dr.-Ing. Christof Gipperich, der im Studiengang Bau-Projektmanagement den Lehrschwerpunkt Building Information Modeling (BIM) verantwortet. Unterstützt wurde das Transferprojekt zudem von Florian Renz, Mitarbeiter im BIM-Lab der Hochschule Biberach.
Noch steht das BIM-Modell auf einer grünen Wiese. Es gibt aber erste Überlegungen, die virtuelle Synagoge in der Museumsarbeit einzusetzen und in den städtebaulichen Kontext zu stellen.