Woher soll man wissen, was man einmal studieren möchte, geschweige denn, welchen Beruf man ausüben möchte? Am besten, indem man ganz viel ausprobiert, Praktika absolviert und in verschiedene Arbeitsgebiete hinein schnuppert. Die zehnte Klasse am Rupert-Neß-Gymnasium in Wangen im Allgäu bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, im Rahmen des BOGy (Berufsorientierung am Gymnasium) ein Praktikum in einem selbstgewählten Betrieb zu absolvieren. Teresa Rampas entschied sich für ein Praktikum an der Hochschule Biberach (HBC) im Bereich Energie-Ingenieurwesen.
Auf einer Ausbildungsmesse hat die Schülerin den Studiengang kennengelernt. „Das Energie-Ingenieurwesen hat mich direkt angesprochen, da man als Energie-Ingenieur*in aktiv zur Energiewende beiträgt und mithilfe von intelligent zusammengestellten Energiesystemen wirklich etwas bewirken kann“, berichtet Rampas. Vor allem die Forschung zu erneuerbaren Energien sei für sie interessant, denn ihre Stärken liegen im naturwissenschaftlichen Bereich. „Außerdem wollte ich gerne einen Einblick in den Alltag an einer Hochschule bekommen, um eine bessere Vorstellung zu bekommen, wie es ist zu studieren.“
Die Woche am Institut für Gebäude- und Energiesysteme beinhaltete Vorlesungen, praktische Einblicke und Projekte. Die verschiedenen Vorlesungen in verschiedenen Semestern zeigten der Schülerin die Komplexität von Energiesystemen und die Notwendigkeit einer nahtlosen Zusammenarbeit aller Beteiligten. Online-Vorlesungen über Baubiologie, Mathematik und eine Praktikumsaufgabe zur Programmierung einer Temperatur-Ampel mit Python erweiterten ihre Perspektiven und Fähigkeiten.
Labore wie das für thermische Energiesysteme und das Smart Grid Labor ermöglichten praxisnahe Einblicke. Rampas führte Messungen an einer PV-Anlage durch, erforschte das Projekt PV Diesel Global und erfuhr mehr über das Forschungsprojekt QEWSplus, das sich mit der Optimierung oberflächennaher Geothermiesysteme befasst.
Besonders gut habe ihr der Besuch der Innomeile gefallen. Dort können Studierende mit ihren Ideen, Projekte weiterentwickeln und bekommen bei der Umsetzung Beratung und Hilfe von der Gründerinitiative. Im Maker Space der Innomeile durfte die Zehntklässlerin ein kleines 3D-Modell erstellen, schneiden und anschließend mit dem 3D-Drucker ausdrucken. Unterstützung erhielt sie dabei von Felix Oppold, Mitarbeiter der Gründerinitiative.
„Etwas schade finde ich, dass der Frauenanteil in den Vorlesungen, die ich besucht habe, doch noch ziemlich gering ist, obwohl es dafür eigentlich keinen wirklichen Grund gibt“, zieht die Schülerin Bilanz. Sie ist dennoch überzeugt, dass sich das Verhältnis mit der Zeit ausgleichen wird. Und wer weiß, vielleicht wird sie eines Tages selbst den Frauenanteil im Studiengang Energie-Ingenieurwesen an der Hochschule Biberach in die Höhe treiben. „Wir würden uns auf jeden Fall freuen“, so Marion Denninger, Stabsstelle am Institut für Gebäude- und Energiesysteme.
Insgesamt war das BOGy-Praktikum an der Hochschule Biberach für Teresa Rampas eine „lohnende Erfahrung“. Neben Einblicken in das Studierendenleben, konnte sie die Komplexität von Energiesystemen und die verschiedenen Strategien und Forschungen auf diesem Gebiet verstehen lernen.
Der Studiengang Energie-Ingenieurwesen lädt am 19. Dezember von 17 bis 19 Uhr zum „Open Lab – Tauche ein in die Laborwelt der Energie-Ingenieur*innen und gestalte die Welt von morgen mit“ an die Hochschule Biberach ein. Du interessierst dich für den Studiengang Energie-Ingenieurwesen und möchtest mehr über unsere Arbeit erfahren? Dann komm vorbei! Laborführung, Schnuppervorlesung und spannende Einblicke in Geothermie & Wärmepumpen, Temperaturmessungen und Intelligente Energieversorgungsnetze erwarten dich.
Wann: 19.12. um 17 Uhr
Wo: Hochschule Biberach, Smart Grid Labor, Gebäude G Raum G1.02