Sie wurde in der Nachkriegszeit von den Gestaltern Otl Aicher, Inge Scholl und Max Bill gegründet, um eine friedliche, demokratische und freie Gesellschaft in Deutschland zu gestalten und zu befördern: die Hochschule für Gestaltung Ulm (HfG – 1953-1968).
Die Idee von damals wird heute von der HfG Stiftung erhalten, in deren Stiftungsrat nun Professorin Ute Meyer, Stadtplanerin und Dekanin der Fakultät Architektur und Energie-Ingenieurwesen der Hochschule Biberach (HBC), gewählt wurde.
Prof. Dipl.-Ing. Ute Meyer
Zu ihrer Wirkungszeit verstand sich die HfG als Design Schule und wollte Zukunft im Dienst der Gesellschaft neu denken. Sie knüpfte damit an das Wirken von Walter Gropius und dem von ihm 1919 gegründeten Bauhaus an. Dieser Anspruch erhielt 2020 eine neue Aktualität, als EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen das „New European Bauhaus“ ausrief. „Eine kreative interdisziplinäre Initiative, die einen Ort der Begegnung schaffen soll, wo an der Schnittstelle von Kunst, Kultur, sozialer Inklusion, Wissenschaft und Technologie künftige Lebensweisen gestaltet werden. Es bringt den Grünen Deal an unseren Lebensmittelpunkt und ist ein Aufruf, gemeinsam Vorstellungen von einer nachhaltigen, inklusiven, intellektuell und emotional ansprechenden Zukunft zu entwickeln und zu realisieren“, umriss von der Leyen die Aufgabe.
Hier knüpft die HfG in Kooperation mit dem Forschungsprojekt „urbanes.land“ der HBC an. Gemeinsam mit der Europäischen Donauakademie haben sie die Initiative „Neues Europäisches Bauhaus an der Donau“ ins Leben gerufen. Im Rahmen der 9. Internationalen Donau-Konferenz vom 21. bis 23. November in Ulm stellt sich die Initiativgruppe aus bislang sieben Donaustaaten in einem Workshop vor. An der Tagung ist neben anderen Ute Meyer beteiligt, ebenso wie Dagmar Rinker (Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd), die Kulturtheoretikerin Elke Kraysny (Wien) sowie der Bálint, Architekt und Rektor der Universität Budapest. Im Rahmen der Initiative sollen Hochschulaktivitäten gebündelt und Projekte im Rahmen des Neuen Europäischen Bauhaus generiert und der EU zur Förderung vorgelegt werden.
Ute Meyer übrigens hat die stiftungseigene Bauanlage am Oberen Kuhberg, die als Kulturdenkmal gilt, selbst schon als Veranstaltungsort gewählt: 2019 fand dort die von ihr initiierte internationale Konferenz Transforming Peripheries statt. Die Tagung war ein Format des Hochschulverbundes InnoSÜD und brachte ReferentInnen aus Deutschland, Europa und den USA zum Austausch über nachhaltige Stadt- und Landschaftsplanung zusammen.
Bildinformation: Professorin Ute Meyer bei der internationalen Konferenz Transforming Peripheries an der HfG in Ulm. /Foto: urbanes.land/Hannes Kutza