„urbanes Land“ – dieser Begriff beschreibt Regionen zwischen Großstadt und Dorf, zwischen Industrieunternehmen und Landwirtschaft. Millionen Menschen in ganz Europa leben in solchen Gebieten, zu denen auch weite Teile des deutschen Südens zählen. Forscher*innen der Hochschule Biberach beschäftigen sich damit, wie Wohnen, Arbeiten und Mobilität dort nachhaltig gestaltet werden können. Im Rahmen des Verbundprojekts InnoSÜD hatte das Team im September 2019 Fachleute aus der ganzen Welt zu einer Konferenz nach Ulm geladen. Dieser Austausch wird nun im Internet fortgesetzt: In Form eines Online-Magazins mit der Fachzeitschrift topos – The International Review of Landscape Architecture and Urban Design. Vorerst ein Jahr lang produzieren Wissenschaftler*innen und Journalist*innen gemeinsam Videos, Podcasts, Artikel und Fotoserien. Die Magazinbeiträge kann man in englischer Sprache kostenlos lesen, hören und ansehen. 

Bürger-Energieprojekte in den Niederlanden, platzsparender Städtebau in England oder umfassende Nahverkehrskonzepte für den Karlsruher Raum: Das waren nur einige Themen der internationalen Konferenz „transforming peripheries“. In einem gleichnamigen Online-Magazin geht der Diskurs um diese und weitere Themen rund um das „urbane Land“ nun weiter.

Ein vierköpfiges Team aus Forschenden der Transferinitiative urbanes.land und Redakteur*innen der Fachzeitschrift erstellt dazu gemeinsam Artikel und Bilderstrecken, Videos und Podcasts. Feedback-Möglichkeiten und Diskussionsangebote in den sozialen Medien sollen darüber hinaus zum Austausch anregen – über Fachdisziplinen und Ländergrenzen hinweg.

„Wie auch die Konferenz bringt das Magazin transforming peripheries Expert*innen aus verschiedenen Bereichen zum Austausch zusammen,“ erklärt Projektleiterin Prof. Dipl.-Ing. Ute Meyer, Leiterin der Initiative an der Hochschule Biberach. „Aus vielen verschiedenen Perspektiven heraus werden dabei Ideen entwickelt, wie das Leben in den peripheren Räumen des „urbanen Lands“ nachhaltig gestaltet werden kann – denn dort sind Probleme in Bereichen wie Mobilität, Energieversorgung oder Flächennutzung oft besonders dringend.“

Zu Wort kommen sollen dabei neben Stadtplaner*innen und Architekt*innen auch kommunale Entscheider*innen, Projektvertreter*innen, Stadt-Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen aus Bereichen wie Energie, Klima oder auch Sozialwissenschaft. Den Auftakt machen Beiträge mit den Expert*innen Christoph Hupfer vom Institut für Verkehr und Infrastruktur der Hochschule Karlsruhe, Suzanne Potjer vom „Urban Futures Studio“ der Universität Utrecht und Tom Holbrook, Gründer der Londoner Agentur für Architektur und Städteplanung „5th Studio“.

Diese Mischung an Perspektiven ist es auch, die die Redaktion der Fachzeitschrift topos – The International Review of Landscape Architecture and Urban Design an der Kooperation gereizt hat, erklärt Redakteurin Anja Koller: „Urbanes Land hat eine politische, soziologische, ökonomische, kulturelle und historische Dimension, so dass es dem interdisziplinären Charakter von topos Rechnung trägt. Zahlreiche Forschungen befassen sich mit dem Lebens- und Arbeitsraum an der Peripherie unserer Städte, zwischen Stadt und Land. Doch auch hier findet Veränderung statt und Konzepte, Ideen und Lösungen müssen neu- bzw. weitergedacht werden.“