Angermeier stammt aus Deutschland, hat an der Technischen Universität Darmstadt Bauingenieurwesen studiert und ist von dort in alle Welt gezogen: Zunächst war er in Luxemburg tätig, später in zahlreichen afrikanischen Ländern, insbesondere in Südafrika, aber auch in Kenia, Äthiopien, Ruanda, Mosambik und Nigeria. Für verschiedene Unternehmen hat er internationale Bauprojekte geleitet, etwa für den Flughafen in Johannesburg, der im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 entstand. Als Projektleiter war er u.a. für den Bau des Zentralterminals zuständig; im laufenden Betrieb wurden weitere Abschnitte fertiggestellt. 

An der Universität Pretoria qualifizierte er sich berufsbegleitend in einem Master-Studium für Projektmanagement; wissenschaftliches Denken und interdisziplinäre Zusammenarbeit standen hierbei im Fokus, mit der Zielsetzung Projekte über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg zu betrachten.  

Unter anderem für das renommierte Ingenieurbüro Arup mit Sitz in London war Professor Angermeier tätig, das „weltweit ikonische Projekte wie die Oper in Sidney, die Öresundbrücke in Schweden oder die Allianz-Arena in München gebaut hat. Deren Leitsatz „We shape a better world“, wir gestalten eine bessere Welt, entspricht seinem Verständnis von integriertem, gesamtheitlichen und kundenorientierten Projektmanagement.   

 

Bildinformation: Unser Bild zeigt Professor Angermeier bei einer Arbeitsbesprechung mit einer lokalen Baufirma in Wajir an der Somalischen Grenze. Dort war er damit betraut, die Erweiterung des bestehenden Flughafens zu kontrollieren und zu bewerten. Der Flughafen wird von allen Flugzeugen aus Mogadishu angeflogen; die Maschinen werden Sicherheitschecks unterzogen bevor sie weiterfliegen dürfen.

Auch den Studierenden an der HBC will er dieses Verständnis näherbringen. Dabei verfolgt Angermeier einen holistischen Ansatz, der über die reine Steuerung von Projekten hinausgeht. Studierende sollen „die verschiedenen Denkweisen verstehen und die notwendigen Tools erlernen“, so Angermeier. Am Ende könne jeder selbst entscheiden, welchen Ansatz er verfolgt. Und auch er selbst will sich wissenschaftlich mit der Thematik befassen, auch im Dialog mit der freien Wirtschaft.