Weilepp wurde für seine Arbeit als langjähriger Unterstützer und Verfechter der Meeresenergie nominiert. Er ist Dekan der Fakultät Betriebswirtschaft der HBC und lehrt im Schwerpunkt Energie und Klimaschutz strategisches Management, Finanzierung und Entrepreneurship, insbesondere für Start-Ups aus der Energiewirtschaft. Darüber hinaus hat und hatte er mehrere Beratungs- und Führungspositionen in diesem Sektor inne. Von 2019 bis 2021 war er Co-Präsident von Ocean Energy Europe und von 2010 bis 2019 Mitglied des Vorstands. Er ist Non-Executive Director bei Sustainable Marine und war zuvor CEO von Voith Hydo Ocean Current Technologies sowie Mitglied des Beirats bei Voith Hydro Wavegen und Schottel Hydro.

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Der Experte war maßgeblich an einer Reihe von Innovationen in den Bereichen Wellen- und Gezeitenenergie beteiligt. So lieferte sein Team beispielsweise die Technologie für das Mutriku-Kraftwerk. Die Anlage ist weltweit das einzige kommerzielle Wellenkraftwerk, das in Wellenbrecher integriert ist. Auch ist das Kraftwerk an der Atlantikküste der baskischen Hafenstadt Mutriku weltweit das einzige, das nach wie vor noch in Betrieb ist; die Anlage feierte kürzlich 10-jähriges Bestehen. Auch installierte das Team von Jochen Weilepp ein 110 kW-Gezeitenströmungskraftwerk in der Provinz Jeollanam-Do in Südkorea.

In der Meeresenergie sieht der Experte einen Baustein, um die Energieversorgung der Zukunft in minimaler Zeit klimaneutral darstellen zu können. „Dabei geht nicht um die Frage, ob PV besser als Wind ist oder Wellen- und Gezeitenkraft besser als Biomasse“, so Jochen Weilepp. Vielmehr würden alle Technologien benötigt – ebenso „wie viele kluge Köpfe, die das größte Projekt der Menschheit sowohl wirtschaftlich als auch technisch umsetzen können“. Dafür bietet beispielsweise die Hochschule Biberach passende Studienangebote im Bereich BWL (Energie und Klimaschutz) und Energie-Ingenieurwesen.

Für den Industriepreis waren vier weitere ExpertInnen aus ganz Europa nominiert, so Olatz Ajuria (Ente Vasco de la Energia, Spanien), Patricia Comiskey (ehemals SEAI, Irland) und Martin Edlund (Minesto, Schweden).