Viele Studienanfängerinnen und Studienanfänger in 2021 und 2022 haben eine größere Lücke zwischen Abiturwissen und Studienanforderungen zu schließen, als dies vor der Pandemie der Fall war. Andere Studierende haben sich zurückgezogen, weniger Prüfungen abgelegt oder ihr Studium pausiert. Diese Auswirkungen der Online-Lehre möchte die Hochschule Biberach (HBC) ausgleichen und ihre Studierenden mit Zusatzangeboten an die Hand nehmen. Wie die Wissenschaftsministerin des Landes Baden-Württemberg, Theresia Bauer, in einem Schreiben mitteilt, ist es ihr ebenso ein Anliegen, diesen Studierenden einen guten Start (zurück) ins Studium zu ermöglichen und die Widrigkeiten des Wechsels zwischen Präsenz- und Online-Modus abzumildern. Das Land unterstützt die Hochschulen daher mit finanziellen Mitteln. Die Hochschule Biberach (HBC) erhält – orientiert an der Gesamtanzahl der Studierenden im Wintersemester 2021/22 – rund 200.000 Euro.

Fehlender Austausch - HBC will soziale Kompetenzen fördern

Denn: „Die größte Schwierigkeit während der Corona-Semester bestand im geringen Austausch der Studierenden untereinander. Die Kontakte zu KomilitonInnen des eigenen und erst recht der anderen Semester und Studiengänge brach komplett zusammen“, nennt Energie-Ingenieurwesen-Studentin Lena Lisowski einen großen Nachteil der Online-Lehre. Um diese Lücke zu schließen, würde sie sich Räume wünschen, in denen sich Studierende treffen können, um den Austausch im eigenen Studiengang zu stärken oder sich untereinander kennenzulernen.

An dieser Idee knüpft auch das Konzept von Professor Dr. Carsten Schips, Studiendekan Industrielle Biotechnologie, an. Mit den Fördermitteln möchten wir Lernlücken schließen und die soziale Kompetenz der Studierenden fördern. Dazu soll neben der fachlichen Förderung, auch über Coaching-Programme die Gemeinschaft der Studierenden gestärkt werden.“ Konkret sollen Tutorien mit zusätzlichen Stunden aufgestockt werden und Coachings in Kleingruppen stattfinden. Neben Teambildung will Prof. Dr. Schips dabei auch wichtige berufliche Soft Skills wie Unternehmensknigge und Bewerbergespräche vermitteln und über Unternehmensbesuche einen Einblick in die zukünftige Berufswelt geben. Ziel soll es sein, den Austausch unter den Studierenden aber auch zur Industrie zu fördern. „Wir erhoffen uns davon die Studierenden weiter zu motivieren, so dass sie ein erfolgreiches Studium bei uns absolvieren.“

Kontakt

Erste Zusatzangebote sind bereits für das kommende Sommersemester sowie das Wintersemester 2022/23 geplant. Mit den Mathe- und Chemie-Vorkursen und den Starterwochen, die im März starten, nimmt die Hochschule Biberach ihre Erstsemester jedenfalls schon ab Tag 1 an die Hand – und dies in erster Linie mit Angeboten vor Ort. Denn das Sommersemester ist überwiegend als Präsenzsemester geplant.